Rheinische Post Opladen

ICE im Bahnhof Basel teils entgleist

Aus ungeklärte­r Ursache sprangen drei Waggons aus den Schienen. Verletzt wurde niemand.

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BASEL (dpa) Im Bahnhof von Basel ist gestern ein ICE aus Hamburg teils entgleist. Die rund 500 Passagiere an Bord hätten den Zug durch die vorderen Wagen verlassen können, die bereits am Bahnsteig waren. Niemand sei nach ersten Erkenntnis­sen verletzt worden, berichtete­n die Schweizer Bahnen (SBB). Wie es zu dem Unglück kam, blieb zunächst offen. Experten haben Ermittlung­en aufgenomme­n.

Bei der Einfahrt des ICE 75 in den Bahnhof kurz hinter der Schweizer Grenze seien um kurz nach 17 Uhr drei Waggons aus den Schienen gesprungen. Auch ein Fahrleitun­gsmast sei beschädigt worden, der Bahnhof war deshalb ohne Strom. Der Bahnverkeh­r auf der vielbefahr­enen Strecke war stundenlan­g unterbroch­en, tausende Reisende blieben im Feierabend­verkehr am Baseler Bahnhof hängen und mussten teils mit Straßenbah­nen zu umliegende­n Bahnhöfen transporti­ert werden.

Der ICE 75 war laut Kursbuch um 10.07 Uhr in Hamburg Altona gestartet und fuhr unter anderem über Hannover, Kassel, Frankfurt und Freiburg Richtung Schweiz. Er hätte über Zürich nach Chur weiterfahr­en sollen.

Eine Mitarbeite­rin eines Geschäfts im Bahnhof von Basel sagte: „Es ist ein Chaos, alles steht, die Leute sind gestresst, genervt und telefonier­en.“Es gebe aber keine Panik, grundsätzl­ich sei man noch gelassen. Über die sozialen Medien hatten Passagiere des betroffene­n Zuges zunächst verbreitet, sie hätten einen Blitz gesehen, danach habe ein Stoß die Waggons erschütter­t. Etliche Reisende hätten vor Angst geschrien. Die Deutsche Bahn (DB) teilte mit: „Die SBB, DB und die zuständige­n Behörden sind vor Ort und bemühen sich um schnelle Hilfe für die Betroffene­n und Klärung der Sachlage.“

Im Mai war auch am Dortmunder Hauptbahnh­of ein ICE entgleist. Dabei wurden mehrere Weichen zerstört. Bei dem Unfall waren zwei Menschen leicht verletzt worden. Die Reparatur der Gleise hatte mehr als drei Wochen gedauert und für erhebliche Behinderun­gen im Fernverkeh­r gesorgt.

In der Schweiz gab es im September einen Schienenun­fall, als auf einer Regionalba­hnstrecke zwischen Disentis und Andermatt beim Rangieren eine Lokomotive auf mehrere Waggons der Matterhorn-GotthardBa­hn prallte. 33 Menschen wurden leicht verletzt.

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FOTO: DPA Zu den entgleiste­n Waggons gehört auch das Bordrestau­rant.

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