Rheinische Post Opladen

Groko-Gespräche schwer belastet

Bundespräs­ident Steinmeier traf sich mit den Parteichef­s von Union und SPD.

-

BERLIN (may-/qua) Während sich die drei Parteichef­s von Union und SPD gestern Abend mit Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier trafen, um die Neuauflage einer großen Koalition zu beraten, schlugen die Auseinande­rsetzungen zwischen Union und SPD in Berlin weiter hohe Wellen. Der Bundespräs­ident stellte sich daher auf einen schwierige­n Abend ein. Bei einem Treffen mit Schriftste­llern tagsüber sagte er: „Ich könnte mir vorstellen, dass dieses der entspannte­re Teil des Tages ist.“

SPD-Linke griffen erneut Landwirtsc­haftsminis­ter Christian Schmidt (CSU) an, der in Brüssel im Alleingang für eine Verlängeru­ng der Glyphosat-Genehmigun­g gesorgt hatte. Kanzlerin Merkel habe ihren Laden nicht im Griff, oder aber es sei ein grobes Foul gegen die SPD gewesen, sagte SPD-Vizechef Ralf Stegner. Sein Parteikoll­ege Torsten Schäfer-Gümbel betonte, Schmidt könne einem nächsten Ka- Christian Lindner binett nicht mehr angehören. Unterdesse­n trafen sich die geschäftsf­ührende Umweltmini­sterin Barbara Hendricks (SPD) und der schwer in der Kritik stehende Landwirtsc­haftsminis­ter. Beide Ministerie­n erklärten hinterher, die Ressort- chefs wollten weiterhin kollegial miteinande­r umgehen.

Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) mahnte mit Blick auf die notwendige­n Gesetze für die innere Sicherheit eine stabile Regierung an. Der Innenminis­ter verwies darauf, dass für mehr Stellen bei der Polizei, wie es alle Parteien im Wahlkampf vertreten hatten, eine neue Regierung notwendig sei.

Für die Bildung einer großen Koalition sprach sich auch FDP-Chef Christian Lindner aus: „In jedem Fall wäre eine große Koalition stabiler und günstiger als Jamaika“, sagte Lindner unserer Redaktion. Die Union habe den Grünen viele Zugeständn­isse gemacht, die teuer und gefährlich gewesen seien.

„Eine große Koalition wäre stabiler und günstiger als Jamaika“ FDP-Vorsitzend­er

Newspapers in German

Newspapers from Germany