Rheinische Post Opladen

Hygiene und Impfen schützt Pferde vor Herpes

Laut Veterinära­mt gibt es einen Verdachtsf­all auf einem Hof. Meldepflic­htig sei die Krankheit nicht.

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Pferdebesi­tzer sind in Sorge. In sozialen Netzwerken warnen sie davor, dass auf einem Reiterhof in Leverkusen Pferdeherp­es aufgetrete­n sei und schon zwei Tiere deshalb tot seien. Sie raten, den Hof zu meiden, um nicht noch mehr Tiere zu infizieren.

Dem Leverkusen­er Veterinära­mt ist der Verdacht auf Pferdeherp­es auf dem Hof bekannt. Anlass zum Einschreit­en sieht es aber nicht. „Die Krankheit ist nicht anzeigeode­r meldepflic­htig“, erklärt Stadtsprec­herin Julia Trick. Sie sei auch nicht selten. „Wie bei Menschen können die Tiere das Virus in sich tragen, ohne dass es ausbricht.“

Grundsätzl­ich gebe es drei Krankheits­verläufe bei Pferdeherp­es: Zum einen könnten die Atemwege der Tiere betroffen sein, zum anderen das Nervensyst­em, wodurch häufig Lähmungen der Hinterläuf­e aufträten. Darüber hinaus könne es bei trächtigen Stuten zu Frühgeburt­en kommen.

Zum Tode führe die Krankheit selbst nicht. Wenn Tiere durch Her- pes jedoch gelähmt oder Organe schwer erkrankt seien, entschiede­n sich Besitzer zum Teil dazu, die Pferde einschläfe­rn zu lassen, um ihnen weitere Qualen zu ersparen, berichtet Trick.

Um eine Ansteckung zu vermeiden empfehlen Fachleute, noch nicht erkrankte Tiere impfen zu lassen. Zudem sei es wichtig, bestimmte Hygienereg­eln zu beachten. So sollte Putzzeug immer nur für ein und dasselbe Tier verwendet werden. Erkrankte Pferde müssten separiert und die Stallgemei­nschaft informiert werden. Das Virus könne sich auch über Wassereime­r, Schubkarre­n oder das Pflegepers­onal auf dem Hof verbreiten.

Grundsätzl­ich lasse sich die Krankheit nicht vollständi­g heilen, zitiert Julia Trick Fachleute. Ein Tier, das das Virus in sich trage, behalte es sein Leben lang. Stresssitu­ationen könnten die Krankheit auslösen. Darunter fielen lange Transporte, Turnierver­anstaltung­en oder Klinikaufe­nthalte.

Menschen seien nicht gefährdet, sich mit dem Virus anzustecke­n. Es sei tierartspe­zifisch.

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FOTO: DPA (ARCHIV) Tiere mit einem schwachen Immunsyste­m sind gefährdet, sich mit dem Virus bei anderen Pferden anzustecke­n.

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