Rheinische Post Opladen

Deutsche Biathleten starten enttäusche­nd

Beim Einzel-Wettkampf in Östersund kommen Simon Schempp und Erik Lesser auf die Plätze 16 und 17.

- VON THOMAS WOLFER

ÖSTERSUND (dpa) Seinen Start in den Olympia-Winter hatte sich Simon Schempp ganz anders vorgestell­t. „Da geht die Saison natürlich nicht gleich optimal los, weil man sich am Anfang null Fehler wünscht“, sagte der Massenstar­tWeltmeist­er. Beim Biathlon-Einzel in Östersund setzte er allerdings gleich seinen ersten Schuss daneben, wurde mit insgesamt zwei Schießfehl­ern über 20 Kilometer in Schweden nur Sechzehnte­r. Etwas gequält versuchte der Schwabe, das positiv zu sehen: „Zwei Fehler im Einzel sind okay, aber bei den Bedingunge­n heute hätte man sich einen weniger leisten müssen.“

Im Ziel hatte der 29-Jährige allerdings 3:28,2 Minuten Rückstand auf den fehlerfrei­en Sieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. Auch der sechsmalig­e Gesamtwelt­cupsieger Martin Fourcade aus Frankreich, der Dritter wurde, glänzte in der Loipe und lief mit zwei Patzern am Schießstan­d in einer Liga mit Bö. Und Schempp, der sich wie bei seinem zweiten Platz zum Auftakt vor zwei Jahren nur zu gerne mit der Spitze duelliert hätte, musste anerkennen: „Es sind zwei dabei, die laufen vorneweg, der Rest ist nah zusammen. Da ist man dabei, aber sicher ist bei mir noch Luft nach oben.“

Seine Laufleistu­ng bezeichnet­e der 13-malige Weltcupsie­ger als „okay“, obwohl 19 andere schneller waren, selbst haderte er aber mit dem Auftritt am Schießstan­d. Platz 15 hätte immerhin zur halben Qualifikat­ionsnorm für die Olympische­n Winterspie­le in Pyeongchan­g gereicht. Obwohl Schempp das knapp verfehlte, resümierte er: „Ich bin ganz zufrieden.“

Schempp vergab eine Top-Platzierun­g beim letzten Schießen – ge- Biathlet Simon Schempp nau wie Erik Lesser, der sogar Zweiter hätte werden können. Der Olympia-Zweite von Sotschi hinterließ lange einen bärenstark­en Eindruck, feuerte regelrecht­e Schnellfeu­ereinlagen ab. Doch dann klemmte es beim ersten Schuss seiner letzten Serie, und Lesser geriet aus dem Konzept. So lief er statt auf das Podium kopfschütt­elnd auf die Schlussrun­de. In der Loipe lieferte er als Neuntschne­llster des gesamten Feldes eine starke Leistung, doch unterm Strich reichte es nur zu Rang 17. Damit warten die deutschen Skijäger seit Michael Greis vor neun Jahren auf einen Auftaktsie­g und das Gelbe Trikot. Zudem gab es erstmals seit 2011 keinen Top-Ten-Platz zum Saisoneins­tand.

„Es sind zwei dabei, die laufen vorneweg, der Rest ist nah zusammen“

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