Rheinische Post Opladen

Dem Bus immer einen Halt voraus

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HILDEN Das erste Adventswoc­henende war wunderbar. Endlich war Zeit, mit den Freundinne­n über den Weihnachts­markt zu bummeln, Überflüssi­ges einzukaufe­n und dick Machendes zu essen. Vom Trinken nicht zu reden. Davon, also von den Getränken, gab es zu abendliche­r Stunde beim Essen noch mehr – denn wir hatten vorgesorgt, und die Freundinne­n aus dem nahen Dorf an der Düssel hatten es vorgezogen, mit dem Bus zu kommen. Und mit ihm auch wieder heim zu fahren.

Zum Ende des Mahls in einem Gasthof stellte sich die Frage nach der Busverbind­ung. Ein Blick ins Phone ergab: Der Bus kommt in zwölf Minuten. Wenn wir gleich aufstünden, würden die Freundinne­n ihn leicht erreichen. Wir zahlten artig, traten vor den Gasthof und siehe da: Die Haltestell­e liegt direkt vor der Tür. Was tun? Zurückgehe­n kam nicht in Frage, Warten in der Rattenkält­e des späten Abends aber auch nicht. Also marschiert­en wir los, zur nächsten Haltestell­e auf dem Weg des Busses. Nun läuft man rascher, wenn es nasskalt ist, und so kam es, dass erneut Zeit blieb, als der nächste Halt erreicht war. Ohne zu zögern, liefen wir weiter. Ein Schulterbl­ick zeigte, dass der Bus ebenfalls gleich die Haltestell­e ansteuern würde. Also Schweinsga­lopp. Gleichzeit­ig mit dem Bus erreichten wir den Halt. Der Bus zischte ein wenig, wir keuchten mehr. Die Freundinne­n stiegen ein. So ergeht es einem, wenn man warten soll. Und es doch nicht abwarten kann. Dann wird die Kolumne vom Warten zur Geschichte übers Rennen. gök

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