Rheinische Post Opladen

Musik für die Seele

Der Musizierkr­eis der Volkshochs­chule Leverkusen stimmte mit fröhlichen und besinnlich­en Tönen auf die Adventszei­t ein.

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Einen gelungener­en ersten Advent könnte sich der Musizierkr­eis der Volkshochs­chule Leverkusen wohl nicht vorstellen. Im pompösen Ambiente des Schloss Morsbroich war der Spiegelsaa­l für das Weihnachts­konzert komplett belegt. Während draußen die ersten Schneefloc­ken fielen, lauschten die Zuhörer verschiede­nen Adventslie­dern von Albinoni über Bach bis hin zu den Klassikern „Let it Snow“oder „Winter Wonderland“.

Mit Bachs „Wohl mir, dass ich Jesum habe“begann das Konzert. Das Ensemble unter der Leitung von Werner Kämmerling, der bereits seit 60 Jahren die 40-köpfige Musiziergr­uppe leitet, bestand an diesem Wintertag aus Alt- und Querflöten, Gitarren und Fagott. Dabei legte Leiter und Dirigent Kämmerling selbst Hand an. Unter anderem bei Bachs Klavierkon­zert A-Dur. Eines der Highlights war „Valse triste“, ein trauriger Walzer von Jean Siebelius. Dabei wäre dieser fast nicht zu hören gewesen. Denn der 80-jährige Professor hatte die Noten verlegt. „Es wäre so schade gewesen, wenn wir dieses Stück heute nicht gespielt hätten“, erzählt er freudestra­hlend dem Publikum, als die Noten doch wiedergefu­nden wurden. Schließlic­h sei es eines der Lieblingss­tücke des Musizierkr­eises. Der etwa fünfminüti­ge „traurige Walzer“beginnt mit hauchzarte­n Fagott-Tönen, ehe sich Harmonien entfalten und eine gewisse Traurigkei­t entsteht. Herrlich, mit welcher Freude das Ensemble dieses Stück spielt.

Mit Jürgen Wunderlich hatte man noch einen Geheimtipp im Gepäck. Der Tenor, der unter anderem den Wettbewerb „Kölle sucht dat Super Hohn“der Kölsch Kultband „De Höhner“gewinnen konnte, bestach mit seinem Gesang der Adventslie­der wie „Kinder im Advent“, „Flockenzau­ber“oder „Wenn dä Schnee vum Himmel fällt“. Seine Stimme kam allerdings erst gänzlich zur Geltung bei den kleinen Opernstück­en wie das Wolgalied aus der Operette „Der Zarewitsch“von Franz Lehar oder das Schwalbenl­ied von Gustav Kneip, dass wohl das bekanntest­e Werk des Komponiste­n gewesen seien dürfte. Immerhin verkaufte es sich im ersten Jahr mehr als 300.000Mal und wurde unter anderem von Heintje, Heino oder Stefanie Hertel gecovert.

Die „Musik zur Weihnachts­zeit“des Musizierkr­eises der Volkshochs­chule Leverkusen war ein gelungenes Konzert, das die Adventszei­t einläutete. Mit fröhlichen, aber auch besinnlich­en Tönen und geschichtl­ichen Hintergrün­den entließ das Ensemble seine Gäste in den ersten Adventsson­ntag.

 ?? FOTO: UWE MISERIUES ?? Werner Kämmerling leitete das Weihnachts­konzert. Der inzwischen 80-Jährife hatte die Noten zu Sibelius’ Stück verlegt, fand sie aber rechtzeiti­g wieder.
FOTO: UWE MISERIUES Werner Kämmerling leitete das Weihnachts­konzert. Der inzwischen 80-Jährife hatte die Noten zu Sibelius’ Stück verlegt, fand sie aber rechtzeiti­g wieder.

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