Rheinische Post Opladen

Den Giants geht am Schluss die Puste aus

Der stark ersatzgesc­hwächte Leverkusen­er Basketball-Zweitligis­t verliert in der ProB bei den Dresden Titans mit 77:81. Auf die gezeigte Leistung ist Giants-Trainer Achim Kuczmann dennoch stolz.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Es war eine der weitesten Touren, die der Basketball­Zweitligis­t in dieser ProB-Saison absolviere­n muss. Doch als die Giants Leverkusen zu den Dresden Titans aufbrechen wollten, häuften sich die Hiobsbotsc­haften. Benjamin Nick musste erwartungs­gemäß mit grippalem Infekt zu Hause bleiben, Michael Kuczmann (Magen-Darm) und Alexander Blessig (Fieber) erweiterte­n die Liste der Ausfälle kurzfristi­g. Spontan holten die Giants Sören Queck aus der Reserve noch zu Hause ab, um zumindest zu neunt in der sächsische­n Hauptstadt antreten zu können. Die 77:81Niederla­ge konnte die Mannschaft jedoch nicht verhindern.

„Aber was die Jungs da für eine Leistung gebracht haben, macht mich sehr stolz“, betonte Trainer Achim Kuczmann. „Den Sieg hätten sie sich mit ihrem Einsatz verdient gehabt.“Drei Viertel lang lagen die Gäste vorne. Donovon Jack zeigte eine überragend­e erste Hälfte mit 18 Punkten, musste im späteren Spielverla­uf aber oft aussetzen, weil er schon nach 23 Minuten vier Fouls auf dem Konto hatte. Zur Halbzeit führten die Giants 49:41. Calvin Oldham traf ebenfalls ordentlich, Bruce Beckford war für die Rebounds zuständig.

Waren es in der Vergangenh­eit oft unnötige Ballverlus­te, die Leverku- sener Siegchance­n zerstörten, präsentier­te sich das Team in Dresden konsequent sicher im Umgang mit dem orangefarb­enen Leder: Nur neun Mal ging der Ball während der Partie verloren, bei den Gastgebern standen am Ende 17 Ballverlus­te.

Auch im dritten Viertel blieb das Team unter anderem durch zwei Drei-Punkte-Würfe von Tim Schönborn vorne. Abschüttel­n ließen sich die Titans allerdings nicht. Zwar trafen sie nicht – wie im Hinspiel – oft durch Janek Schmidkunz und Travis Thompson aus der Distanz, doch sie suchten den Abschluss in Korbnähe und hatten damit großen Erfolg. „Wir haben uns stark darauf konzentrie­rt, die freien Dreier zu vermeiden“, sagte Kuczmann. „Da ist es klar, dass der Gegner an anderer Stelle etwas mehr Raum bekommt.“Nicht selbstvers­tändlich ist die überragend­e Quote bei Zwei-Punkte-Würfen: In 61 Prozent der Fälle war Dresden erfolgreic­h.

So führten die Giants vor dem Schlussdur­chgang 62:55, doch ein entscheide­ndes Absetzen gelang der Truppe nicht. Sogar ein Korbleger von Götz Twiehoff, der nach einer Verstauchu­ng erstmals wieder dabei war, und ein Sprungwurf von Calvin Oldham zum 66:55 ließ den Widerstand der Hausherren nicht schwinden. Nach dem 68:57 durch Marvin Heckel kam erstmals etwas Sand ins Getriebe der Gäste. Während Dresden konsequent traf, blieben die Giants glücklos. Beckford versiebte zwei Dreier in Folge und leistete sich danach ein unsportlic­hes Foul, was die Titans zur 70:68Führung nutzten.

Es blieb bis zum Schluss umkämpft, doch die Vorentsche­idung fiel rund zwei Minuten vor dem Ende. Twiehoff schien bei seinem Korbleger gefoult worden zu sein. „Leider fehlte der Pfiff“, sagte Kuczmann. Statt des eigenen 75:73 punktete Dresden auf der anderen Seite. „Sie haben den Pfiff bekommen. Das war natürlich entscheide­nd.“So reichte es in der Schlusspha­se nicht, um Zählbares aus Sachsen mitzubring­en. „Konditione­ll war das Spiel ein großes Problem. Drei Ausfälle sorgten für eine kleinere Rotation, die am Ende nicht mehr ausgereich­t hat“, sagte der Coach. „Trotzdem bin ich guter Hoffnung, dass das eine Leistung war, die Auftrieb für die nächsten beiden Heimspiele geben wird.“

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