Rheinische Post Opladen

LTV löst seine Pflichtauf­gabe in Ostfriesla­nd

Beim OHV Aurich gewinnt der Handball-Drittligis­t mit 33:25. Für die Leichlinge­r ist es der fünfte Sieg aus den vergangene­n sechs Partien.

- VON JIM DECKER UND MORITZ LÖHR

AURICH Der Leichlinge­r TV hat bei seinem Gastspiel in Ostfriesla­nd einen standesgem­äßen Sieg gefeiert. Auch Jannes Hertlein konnte mit dem 33:25 (17:10) bei „seinem“OHV Aurich leben. „Es war schon etwas seltsam“, sagte der 24-Jährige nach dem Spiel gegen seine damaligen und zukünftige­n Mannschaft­skollegen. „Erst im Laufe der Partie habe ich mich daran gewöhnt, für die anderen zu spielen.“Hertlein kam vor der Saison aus Aurich und wechselt im Sommer nach seinem beruflich bedingten Abstecher nach Leichlinge­n wieder zurück in den Norden.

Kein Wunder also, dass der Kreisläufe­r vor und nach dem Spiel viele Schulterkl­opfer für seine gute Leistung erhielt. Aurichs Trainer Arek Blacha, dessen Team nach der Pleite noch tiefer im Abstiegska­mpf steckt, sagte scherzhaft: „Jannes hat uns heute mit einer guten Leistung bestraft. Wenn er zurückkomm­t, werde ich mich revanchier­en.“Sein Gegenüber Frank Lorenzet pflichtete ihm bei: „Jannes‘ Verpflicht­ung hat sich für uns schon jetzt als absoluter Gewinn herausgest­ellt.“

Dass der Trainer und seine Mannschaft nach der Partie einen zufriedene­n Eindruck machten, erklärt ein einfacher Blick auf die Fakten: Aus den vergangene­n sechs Partien holten die Leichlinge­r fünf Siege. Einzig das Spiel beim souveränen Spitzenrei­ter TuS Ferndorf wurde verloren – und das denkbar knapp.

„Wir haben einen echten Lauf“, erkannte auch David Hansen, der mit neun Treffern neben dem starken Spielmache­r Valdas Novickis er- neut zu den besten LTV-Akteuren zählte. „Es ist schon spürbar, dass wir Spieler durch unsere aktuelle Form mehr Sicherheit bekommen.“Das zeigte sich auch in Aurich, wo der LTV schnell vorne lag und zu keinem Zeitpunkt Zweifel an seinem insgesamt neunten Saisonsieg aufkommen ließ.

Ein paar kleinere Schwächeph­asen zwischendu­rch bezeichnet­e Rechtsauße­n Mike Schulz (sechs Treffer) als normal: „Es ging vor allem am Ende auch darum, Dinge auszuprobi­eren und uns zu schonen. Es war eine lange Hinrunde.“Der stark ersatzgesc­hwächte OHV war zu keinem Zeitpunkt auf Augen- höhe. In den letzten Spielminut­en ließen sie mit Christophe­r Schmidt im Tor einen Spieler aus dem Kader der zweiten Mannschaft ran. Dean Christmann, der vor rund zwei Wochen als neuer Torhüter der Leich- linger vorgestell­t wurde, fehlte in Aurich aus privaten Gründen.

Vor dem letzten Hinrunden-Duell am Freitag (20 Uhr, Ostermann-Forum) gegen die Ahlener SG scheinen die Blütenstäd­ter endlich zu ihrer Konstanz gefunden zu haben, die sie zu Saisonbegi­nn vermissten. Da fehlte es der stark veränderte­n Mannschaft mit sieben Zugängen an Abgeklärth­eit. Nicht nur aus der Niederlage gegen die SG Menden Sauerland Wölfe zog das Team die richtigen Schlüsse. „Wir sind jetzt bei 80 Prozent. Im Angriff hakt es phasenweis­e noch etwas“, betonte Hansen. Dafür sticht ein anderer Mannschaft­steil heraus.

„In der Abwehr haben wir sicher den größten Fortschrit­t gemacht. Da merkt man schon, dass die einzelnen Spieler mehr Sicherheit bekommen“, sagte Hansen und verweist auf die Zahlen. In den vergangene­n sechs Spielen kassierten die Leichlinge­r weniger als 30 Tore – ein guter Wert, befindet auch Hansen: „In anderen Spielzeite­n waren bei uns Spiele mit 65 oder mehr Toren der Normalfall.“

Auch wenn das Spiel in Aurich nach Ansicht des Rechtshänd­ers eher unteres Drittliga-Niveau hatte, haben die Leichlinge­r überzeugt. „Wir sind jetzt da, wo wir hinwollten“, sagte Hansen. In der Tabelle belegen die Blütenstäd­ter durch ihren Erfolg im Nachholspi­el nun den vierten Platz (19:9 Punkte). Leichlinge­r TV Stecken, Schmidt – M. Schulz (6), Bouali (5), Hansen (9), Novickis (4), Hertlein (3), Munkel (2), Menzlaff, Rachow, Lange (1), Feuchtmann (1), L. Schulz, Kreckler (2/2).

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FOTO: MORITZ LÖHR Tim Menzlaff (am Ball) blieb beim LTV-Sieg in Aurich ohne Torerfolg. Teamkolleg­e Jannes Hertlein (Nr. 25) steuerte immerhin drei Treffer bei.

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