Internet-Leitungen sind seit Wochen tot
Am Fichtenweg in Witzhelden stehen mehrere Anwohner ohne Webzugang und Telefon da, seit Tiefbauarbeiter die Straße aufgerissen haben. Und die Telekom hat die Kunden schon mehrfach versetzt.
WITZHELDEN Für viele Bürger ist das Internet inzwischen so selbstverständlich geworden wie das morgendliche Zähneputzen. Mal eben am Computer, Laptop oder Tablet Nachrichten lesen, Bestellungen aufgeben oder Rechnungen überweisen, ist Routine geworden. Wie sehr, merkt man erst, wenn das Netz mal nicht wie gewohnt zu Verfügung steht. Diese Erfahrung machen zurzeit Anne und Peter Gerhards aus Witzhelden – und diverse Nachbarn.
Seit Ende November ist bei dem Ehepaar vom Fichtenweg buchstäblich Funkstille: Die Telefon- und Internetleitung ist tot. „Vor über drei Wochen haben Bauarbeiter an der Waldstraße den Boden aufgerissen und an den darin verlegten Kabelsträngen gearbeitet“, berichtet Peter Gerhards.
Von der Waldstraße geht der Fichtenweg als Stichstraße ab. Zeitgleich hatte Wolfgang Schneider, ein Nachbarn der Gerhards plötzlich kein Internet mehr. Anfang vergangener Woche funktionierte der Anschluss bei ihm unerwartet wieder, doch seither sind, neben den Gerhards, bei mindestens drei weiteren Familien am Fichtenweg die Leitungen tot.
Gerhards Frau Anne ist Steuerberaterin, nimmt schon mal Arbeit mit nach Hause. Doch ohne Internet fällt die Bearbeitung der Unterlagen schwer. Und auch der 71jährige Fliesenlegermeister ist inzwischen hörbar entnervt, weil ihn sein Telefonanbieter, die Deutsche Telekom, schon mehrfach versetzt hat. Nach stundenlangem Warten in der Hotline der Störungsstelle habe man ihm den Besuch eines Technikers für vergangenen Samstag angekündigt. „Wir haben hier gesessen und gewartet“, schildert Peter Gerhards. Doch irgendwann am Vormittag habe der Techniker angerufen und gesagt, er schaffe es nicht mehr und komme dafür am folgenden Montag. Wieder wartete Gerhards vergeblich. Den ganzen RGE RMONI BÜ TO R Montag über tauchte niemand auf. „Wir wissen nicht mehr, was wir noch machen sollen“, sagt Anne Gerhards.
Verärgert sind die Anwohner am Fichtenweg vor allem darüber, dass sie so gut wie keine Auskünfte bekommen. „Die Leute wollen ja nur wissen, wo das Problem liegt und wie lange es dauert. Ich verstehe die Informationspolitik der Telekom nicht“, sagt Wolfgang Schneider.
Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte die Deutsche Telekom am Abend, es sei „durch notwendige Spleißarbeiten aufgrund eines beschädigten Kabels [...] am Kabelverzweiger eine Störung aufgetreten“. Die Entstörung werde aktuell durch die Fachseite überprüft, für den heutigen Donnerstag sei bereits ein Technikertermin vor Ort geplant. „Wir entschuldigen uns bei Familie Gerhards für die entstandenen Unannehmlichkeiten“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.