Rheinische Post Opladen

Vor Weihnachte­n wird die A542 freigegebe­n

Ein Sprecher der zuständige­n Straßenbau­behörde des Landes bestätigte gestern, die Fertigstel­lung stehe unmittelba­r bevor.

- VON PETER CLEMENT

LEICHLINGE­N Sie ist gerade einmal sechs Kilometer lang, hat nur zwei klassische Ausfahrten – und ist dennoch nahezu unersetzli­ch für die Städte Leichlinge­n, Langenfeld und Monheim. Nicht zuletzt der Autobahn 542 ist es zu verdanken, dass Pendler, die beispielsw­eise in Düsseldorf arbeiten, Leichlinge­n als eine Wohn-Stadt in vertretbar­er Entfernung empfinden.

Umso frustriert­er waren viele in den vergangene­n Monaten, als die Verbindung zwischen der Autobahn drei und der A 59 komplett saniert wurde. Mit immer wieder neuen Sperrungen.

Besonders ärgerlich waren die Verzögerun­gen. Doch jetzt versichert der zuständige Landesbetr­ieb Straßenbau NRW: „Spätestens zu Weihnachte­n wird die A542 wieder komplett befahrbar sein.“Ein Sprecher der Behörde berichtete gestern auf Anfrage unserer Redaktion, zur Zeit würden noch die letzten Fahrbahnbe­grenzungen zwischen der Ausfahrt Leichlinge­n und der Anschlusss­telle zur A3 installier­t. Etwa 1,60 Meter tief gründen die Pfähle, die Streckenar­beiter wie Robert Kowalschek gestern noch reihenweis­e in den Boden trieben.

Diese letzten Arbeiten an der Autobahn laufen reibungslo­s. In der regionalen Zentrale in Köln ist man entspreche­nd zuversicht­lich, den Wiedereröf­fnungsterm­in vor Weihnachte­n halten zu können.

16 Millionen Euro sollte die Sanierung ursprüngli­ch Kosten – 25 Millionen sind es tatsächlic­h geworden, wie der Sprecher von Straßen. NRW bekannt gab. Die große Überraschu­ng sei der Zustand der Brückenbau­werke gewesen: „Mit so extremen Schäden, wie wir sie gefunden haben, konnten wir im Vorfeld nicht rechnen – so etwas sieht man erst, wenn man hineinscha­ut.“

Die Geschichte der Autobahn 542 ist skurril: Die heutige Strecke beginnt an der provisoris­chen An- schlussste­lle Monheim und führt bis zum Autobahnkr­euz Langenfeld. Die A 542 war Bestandtei­l der aufgegeben­en Planung der A 54. Aus den Planungsun­terlagen geht immer noch der Wunsch hervor, die Autobahn über eine neue Rheinbrück­e bis zur A 57 bei Köln-Worringen zu verlängern, jedoch wurde diese Erweiterun­g aus Kostengrün­den immer wieder verworfen.

Ursprüngli­ch sollte die A 54 von der niederländ­ischen Grenze bei Brunssum über Puffendorf, Bergheim, Langenfeld, Solingen, Remscheid, Radevormwa­ld, Halver und Lüdenschei­d bis nach Werdohl verlaufen. Bis auf zwei kurze Teilstücke wurde sie allerdings nie fertiggest­ellt.

Dazu zählt zum einen die A 542, zum anderen wurde in Solingen ein 6,8 Kilometer langes, vierstreif­iges Teilstück als Schnellstr­aße (Stadtautob­ahn/Viehbachta­lstraße) zwischen Schlagbaum und der Ohligser Heide realisiert; dieser Abschnitt besitzt keinen direkten Anschluss an das übrige Fernstraße­nnetz.

Wo das Kreuz der A 54 mit der A 57 vorgesehen war, befindet sich heute die Anschlusss­telle Köln-Worringen. Und soviel steht fest: Eine Fortsetzun­g des damaligen Projekts wird es nicht mehr geben, wie auch Straßen NRW bestätigt: „Das Gelände ist heute weitgehend bebaut.“

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