Rheinische Post Opladen

Dave Davis gewinnt mit alten Gags neue Fans im Scala-Club

Der Kölner Comedian präsentier­te sein teilweise aufgewärmt­es Programm „Blacko Mio!“in Opladen. Den Zuhörern gefiel es trotzdem.

- VON TOBIAS FALKE

OPLADEN Mit seinem neuen Programm „Blacko Mio!“war Dave Davis erneut Gast in Leverkusen. Genauer gesagt im Scala-Club in Opladen, wo er sein sogenannte­s „viertes Subvention­sprogramm zur Förderung der nationalen Heiterkeit“humorvoll erklärte. Und so brachte er das Publikum mit schwarzem Humor, großer Klappe und jeder Menge Klischees herzhaft zum Lachen. Dabei spulte er nicht nur seine einzelnen Pointen routiniert ab, sondern punktete besonders mit Situations­komik. Zum Beispiel bei Sven, der doch von seinem Namen her doch eher bei einem schwedisch­en Einrichtun­gsgeschäft arbeiten sollte als bei seinem jetzigen Arbeitgebe­r. Svens Lebensgefä­hrtin Dorothea nannte er liebevoll „Tagesabsch­lussgefähr­tin“, die mit ihrem Mann ja schon elf Jahre „lädiert“wäre. Generell spielte der Comedian nur so mit Worten. Er sei ja „zwangskult­iviert“, sei froh über seinen Opa, der das Rote Meer noch kannte, als es krank war und hatte eine spezielle Message an alle Anwesenden: „Flippt aus, seid glücklich!“

Er war der Meinung, dass Politik und Wirtschaft den deutschen Bürger versuchen „klein zu halten“: „Ich versteh nicht, wie man im Angesicht von so viel Überfluss so deprimiert sein kann. Woher kommt das?“, fragte er die rund 300 Anwe- senden Gäste und gab selbst die Antwort: „Wir glauben der Werbung und der Politik. Uns wird gesagt, wir sind nicht genug. Aber schaut euch doch mal an! Wir sind alle Leckerchen vom Herrn.“Man solle sich nicht die Frauen zum Vorbild nehmen, die als Titelbild für Fernsehzei­tschriften oder Männermaga­zine posierten. „Ich habe die mal live gesehen. Die sind so dünn, die können nicht nur mit beiden Augen durchs Schlüssell­och schauen, die kann man mit Kerzenlich­t röntgen.“

Da sich Dave Davis als gebürtiger Kölner trotz ugandische­r Wurzeln als waschechte­r Deutscher fühle, hätte er vor wenigen Wochen erst gelernt, wie man „solche Personen“denn jetzt offiziell nennen würde: „Deutscher mit Migrations­hintergrun­d ohne eigene Migrations­erfahrung“.

Die Gags kamen beim Publikum gut an, brachten es ausgiebig zum Lachen. Zumindest bei den Gästen, die im vergangene­n Jahr seine Show nicht besucht hatten. Denn „Blacko Mio!“bewies viele Überschnei­dungen mit dem alten Programm. Schade, denn Dave Davis ist ein großer Künstler mit einer wohl noch größeren Portion Herz.

Mit einem allerdings wirklich komplett neuen Programm wird er mit dem „Gandhi Fight Club“am 20. April erneut im Scala zu Gast sein. Dort will er sich den Zuhörern abseits der Comedy als SingerSong­writer präsentier­en.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Der gebürtige Kölner Comedian Dave Davis wusste die Besucher im Opladener Scala-Club zu unterhalte­n.

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