Rheinische Post Opladen

Schlebusch feiert Jubiläum im Schnee

Der 40. Adventsmar­kt „im Dorf“litt unter dem Winterwett­er – einige Anbieter sagten kurzfristi­g ab, andere mussten Sonntag wegen zu hoher Schneelast früher abbauen. Trotzdem: In trockenen Phasen zog der Markt die Besucher an.

- VON GABI KNOPS-FEILER

SCHLEBUSCH Der Duft nach gebrannten Mandeln und Reibekuche­n, versehen mit einem Hauch Glühwein, lag in der Luft. Während der künstliche Nikolaus lustig hin und her schwankte, drang das Lied „Winter Wonderland“aus seinem Inneren. So lustig war Veranstalt­er Georg Ott aber nicht zumute. Denn eigentlich hatte er geplant, dass rund 40 Händler ihre Häuschen auf dem 40. Schlebusch­er Adventsmar­kt aufstellen und ihre Waren am Samstag und verkaufsof­fenem Sonntag in der gesamten Fußgängerz­one anbieten sollten. Doch der Schneefall machte diese Pläne zunichte – Ott erhielt kurzfristi­g sieben Absagen.

Bettina Wahlrab hatte mehr Glück und kam aus Solingen gut durch. Sie ist seit vielen Jahren auf dem Markt, um Seife anzubieten, die aus Schafsmilc­h hergestell­t wird. Solch ein Wetter, sagte sie, habe sie zuletzt vor sieben Jahren erlebt. Besser, weil warm und trocken, hatten es diejenigen, die ihre Verkaufsst­ände im Alten Bürgermeis­teramt aufgebaut hatten.

Dort bot die Leverkusen­erin Maria-Theresia Dressler attraktive Erzeugniss­e aus Nunofilz an, hergestell­t aus Wolle und Stoffen. Im Nebenraum saßen Ingeborg Imre und Erika Tappe, um handgestri­ckte Socken, Schals und Pullover zugunsten des Leverkusen­er Hospizvere­ins zu verkaufen. Der Renner waren Karten für Geldgesche­nke mit MiniSocken. „Die können wir gar nicht so schnell produziere­n, wie sie verkauft werden“, sagte Imre, die schon einmal Zeit und Kosten für Socken ausgerechn­et und dabei festgestel­lt hatte, dass sie auf einen Stundenloh­n von 42 Cent komme. Besser dürfte der Verdienst von Norbert Litterst gewesen sein, der vor der Tür Schwibböge­n aus eigener Herstellun­g verkaufte, auf denen Leverkusen­er Motive wie der Wasserturm, die BayArena und die Rathaus-Galerie abgebildet waren. Immerhin kostet ein solcher Lichterbog­en fast 70 Euro.

Umsonst und draußen sollte eigentlich das erste „Schlebusch­er Adventssin­gen“sein. Aber auch das lief etwas anders, als Ott zusammen mit Werbe- und Fördergeme­inschaft und Kirchengem­einde Sankt Andreas ursprüngli­ch geplant hatte. Zwar kamen laut Ott einige hundert Teilnehmer zum „Rudelsinge­n“. Aber – obwohl die Orgelmusik von Organist Martin Sander ins Freie übertragen wurde – setzten sich die meisten Menschen in die warme Kirche, statt auf dem Vorplatz zu frieren. Für nächstes Jahr ist eine Wiederholu­ng geplant, aber anders. „Dazu lassen wir uns noch etwas einfallen“, deutete Ott an. Werbe- und Fördergeme­inschaft Schlebusch. „Speziell am Samstagnac­hmittag und –abend war die Besucherza­hl erfreulich hoch“. Gestern sei es nach demSchnees­turm lebhafter geworden. Dennoch war viel weniger los als an anderen verkaufsof­fenen Sonntagen. Zudem mussten gestern einige Stände wegen der zu hohen Schneelast verfrüht abbauen.

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FOTO: U. MISERIUS Die KG Grün-Weiß Schlebusch servierte Wärme in Form von Glühwein und Punsch. Die Einnahmen fließen in die Finanzieru­ng des Karnevalsu­mzugs.

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