Rheinische Post Opladen

Notunterku­nft eingeweiht

Die Tierhilfe hat – nach arbeitsrei­chen Jahren – offiziell die Anlaufstel­le auf dem Bauhof-Gelände eröffnet. „Bewohnt“wurde sie aber schon vorher.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEICHLINGE­N Etwa 50 Gäste waren zur Einweihung gekommen, denn der Verein „Tierhilfe Leichlinge­n“hatte am Samstag allen Grund zu feiern: Endlich ist die Notunterku­nft für Tiere auf dem Gelände des städtische­n Bauhofs am Stockberg fertiggest­ellt. „Die Realisatio­n hat uns viel Zeit, Energie und Ausdauer gekostet“, berichtete­n Vorsitzend­e Nicole Krybus und ihre Stellvertr­eterin Nicole Meisner übereinsti­mmend.

Insgesamt acht Jahre sind seit der ersten Planung vergangen. Dazwischen lagen Jahre, in denen die Verantwort­lichen zahlreiche Höhen und Tiefen sowie Rückschläg­e zu verkraften hatten. Schlimm war vor allem, als eine Firma im Vorjahr plötzlich die Zusammenar­beit kündigte und alle Planungen von vorne beginnen mussten.

Seit März steht der große Container der Firma Schunk aus Krefeld endlich auf dem Grundstück. Bis die Notunterku­nft mit Einrichtun­g und speziellem, etwa 90 Quadratmet­er großen Außengeheg­e komplett war, dauerte es aber noch eine Weile. Doch schon eine Woche darauf war der erste tierische Gast da: Ein Kanarienvo­gel, der kurz darauf nach Metzholz vermittelt werden konnte. Denn Ziel der Tierhilfe ist es, binnen weniger Tage eine Pflegestel­le für die kleinen Geschöpfe zu finden.

Ein Teil des Containers ist für Katzen reserviert. Der Tierarzt untersucht dort die Fundtiere auf Alter, Geschlecht, Zustand und Krankheite­n und versorgt sie medizinisc­h, so dass sie in gutem Zustand an liebevolle Pfleger abgegeben werden können. Bis dahin kommt dreimal täglich ein Helfer, um die Stubentige­r zu füttern und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Im zweiten Container ist eine Grundausst­attung für Kleintiere wie Papageien, Hamster, Kaninchen und Meerschwei­nchen vorhanden. Daneben gibt es zwei Käfige, in de- nen wilde Katzen nach ihrer Kastration für etwa drei Tage unter Aufsicht bleiben. In den drei Monaten, seit die Tiernotunt­erkunft in Betrieb ist, waren dort insgesamt sechs Hauskatzen, acht Freigänger zur Kastration, ein Kaninchen und eben ein Vogel vorübergeh­end untergebra­cht.

Die gesamten Anschaffun­gskosten liegen bei rund 45.000 Euro, finanziert durch Rückstellu­ngen, Spenden und Beiträgen von 111 Vereinsmit­gliedern. „Unsere Kasse ist nun arg strapazier­t“, resümierte die Vorsitzend­e. Deshalb sei man dringend auf weitere Spenden angewiesen, bittet sie. Zumal es bei der Tierhilfe immer noch den Traum vom eigenen Grundstück gibt und alleine schon deshalb weitere Rückstellu­ngen erforderli­ch sind. Aber auch weil der Vertrag auf dem Bauhof-Gelände nach insgesamt fünf Jahren ausläuft. Und bis zu diesem Termin sind es jetzt nur noch viereinhal­b Jahre. Die Uhr tickt.

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FOTO: UM Nicole Meiner, stellvertr­etende Vorsitzend­e der Tierhilfe (l.), präsentier­te mit einem Teil des Teams am Samstag unter anderem den Katzenraum.

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