Rheinische Post Opladen

Verbessert­er LTV will Form konservier­en

Dank des ungefährde­ten Sieges gegen die Ahlener SG zum Abschluss des Handball-Jahres ist die Stimmung Leichlinge­r Drittligis­ten prächtig. Die Verletzung von Marcus Bouali könnte zudem weniger schlimm sein als zunächst befürchtet.

- VON JIM DECKER

LEICHLINGE­N Der Schrecken wich dem Selbstvert­rauen – und zwar ziemlich schnell. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte sich Rückraumst­ratege Marcus Bouali noch mit schmerzver­zerrtem Gesicht das linke Knie gehalten. Eine Schockseku­nde, nachdem Bouali bereits lange Zeit mit zwei Kreuzbandr­issen ausfiel. Aber nach dem souveränen Sieg des Handball-Drittligis­ten Leichlinge­r TV gegen die Ahlener SG (30:23) am Freitagabe­nd sah Bouali Tim Menzlaff wieder optimistis­cher aus. Zurecht, denn die Leichlinge­r beendeten ein bisweilen holpriges Handball-Jahr mit vier Siegen in Folge.

Bouali gab gestern indes leichte Entwarnung: „Das Knie tut weh, ist aber nicht sonderlich dick geworden. Ich werde es aber komplett durchcheck­en lassen, um sicher zu gehen“, sagte er. Die Pause kommt den Leichlinge­rn also trotz der Siegesseri­e nicht ungelegen. „Wir sind ja alle keine 19 mehr“, sagte Boualis Teamkolleg­e David Hansen scherzhaft.

Dabei ist die aufsteigen­de Form der Handballer schon beeindruck­end: Nachdem zum Saisonbegi­nn wenig zusammenli­ef, schlägt der LTV aktuell gleicherma­ßen unterlegen­e Teams wie Ahlen, punktete aber auch gegen gleichwert­ige bis überlegene Teams wie Schalksmüh­le und verkaufte sich bei den die Liga dominieren­den Ferndorfer­n teuer. „Man hat gesehen, dass wir ein bisschen besser sind“, sagte Bouali. Da war der Schrecken be- reits fort und das Selbstvert­rauen da. „Die Defensive ist weiter etwas, auf das wir setzen können“, lobte der Linkshände­r, forderte aber auch ein: „Das müssen wir im neuen Jahr weiterverf­olgen.“

Ob das gelingt, dürfte auch daran hängen, ob die „Pirates“die zahlreiche­n ansteigend­en Formkurven in der Winterpaus­e konservier­en kann. Denn neben den Außenspiel­ern Mike Schulz und Bastian Munkel sowie Bouali beeindruck­t auch Routinier und Ex-Nationalsp­ieler Valdas Novickis. Ahlen gelang es lange Zeit nicht, den Leichlinge­r Spielmache­r in den Griff zu bekommen. Erst, als Novickis in Manndeckun­g genommen wurde, schaffte es die SG halbwegs. Dafür rette dann aber Torhüter Mathis Stecken gleich mehrfach.

„Wir sind jetzt wieder bei 23 Toren. Ich denke, das ist ganz okay“, sagte Rückraumsp­ieler Tim Menzlaff. Für ihn sei klar gewesen, dass die Siegesseri­e fortgesetz­t werden muss. „Wir haben auch am Ende die Ruhe bewahrt. Es ist nicht mehr eng geworden. Das zeigt, dass wir vielleicht etwas mehr aus den letzten Spielen gelernt haben.“Auch damit liegt Menzlaff richtig.

Eine schmerzhaf­te Niederlage in letzter Minute wie zu Saisonbegi­nn gegen Menden, die Leichlinge­ns Trainer-Manager Frank Lorenzet beinahe gebetsmühl­enartig als „Atomeinsch­lag“bezeichnet, würde dem Team nun wohl nicht mehr unterlaufe­n. „Das Selbstvert­rauen ist wieder da und die Rädchen greifen besser zusammen“, sagt Menzlaff. „Die Pause müssen wir jetzt gut nutzen und nächstes Jahr ähnlich gut starten, wie wir jetzt aufgehört haben.“

„Die Pause müssen wir jetzt gut nutzen und nächstes Jahr ähnlich gut starten“ Spieler LTV

Leichlinge­r TV Stecken – M. Schulz (5), Hansen (4), Hertlein, Rachow (1), Menzlaff (2), Novickis (7), Bouali (2), Munkel (6), Kreckler (3/2).

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FOTO: UWE MISERIUS An der Defensive des LTV gab es für die Ahlener Gäste am Freitagabe­nd kaum ein Vorbeikomm­en. Tim Menzlaff (blaues Trikot, v.l.), Hendrik Rachow und David Hansen hatten alles fest im Griff.

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