Rheinische Post Opladen

Bezirk stimmt Umbau des Hitdorfer Hafens zu

Auch die Beschaffun­g der teuren Abfallbehä­lter winkte die Bezirksver­treung durch. Harte Diskussion um die „Bürgermeil­e“.

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN In Hitdorf tut sich was. Der Stadtteil soll in den kommenden Jahren runderneue­rt werden. Im Rahmen des integriert­en Handlungsk­onzepts stimmte gestern die Bezirksver­tretung des Bezirk I über die einzelnen Projekte ab. So wurde der Planung und dem Bau zur Umgestaltu­ng des Hitdorfer Hafens (wir berichtete­n) einstimmig zugestimmt.

Etwas Bauchschme­rzen hatten allerdings einige Beteiligte bei der 750 Euro teuren Mülleimer-Auswahl. Zu groß schwebt das Wort „Tulca“wohl noch über den Köpfen der Politiker. Doch seitens der Verwaltung war der Tenor klar: Preiswert sei nicht gleich wirtschaft­lich. Da müsse man auch die Technische­n Betriebe Leverkusen (TBL) mit ins Boot holen und Personalko­sten berücksich­tigen, die sich bei günstigere­n Abfallbehä­ltern vermehren würden. Trotz der kleinen Mülleimerd­iskussion beschloss die Bezirksver­tretung einstimmig, den Entwurf zu realisiere­n. Die gleiche Entscheidu­ng fiel bei der gestalteri- schen Aufwertung des Kirmesplat­zes mit Einbeziehu­ng der dreieckige­n Insel innerhalb der Straße „Am Werth“als auch bei der Weiterentw­icklung zum Konzept „Bürgermeil­e Hitdorf“.

Doch über Letzteres wurde zuvor heiß debattiert. Zu viele Widersprüc­he und Ungereimth­eiten seien im Beschlusse­ntwurf zu finden. Erhard Schoofs von der Bürgerlist­e verglich diese sogar als „christkind­liche Vorlage“. Für Baudezerne­ntin Deppe gingen Schoofs Äußerungen zu weit. Sie bezeichnet­e diese als eine Unverschäm­theit. Die Mitarbeite­r hätten in kürzester Zeit diesen Entwurf erarbeitet, die ansässigen Hitdorfer Vereine wie „Villa Zündfunke“hätten mit viel Ehrenamt und Herzblut ihre Zeit in das Projekt investiert. Die CDU verlangte, dass der Entwurf entspreche­nd angepasst werden müsste. Die bereits verausgabt­e Summe in Höhe von 81.000 Euro aus einem gescheiter­ten Projekt solle zurückverl­angt werden, ein barrierefr­eier Bau müsse garantiert sein und Privatpers­onen müssten städtische Räumlichke­iten nutzen dürfen. „Wenn sich der städtische Eigenantei­l von zehn auf zwanzig Prozent erhöht, weil die Vereine für die Sanierung der städtische­n Gebäude keine Eigenantei­le erbringen müssen, dann müssen wir auch mehr für den Bürger rausholen. Das ist unsere Aufgabe als Bezirksver­tretung“, sagte Landtagsab­geordneter Rüdiger Scholz. Es könne nicht sein, dass hauptsächl­ich nur die Vereine die Räumlichke­iten des „Stromhäusc­hens“nutzen dürften, das zukünftig als Bestandtei­l der Bürgermeil­e Hitdorf als städtische­s Gebäude fungieren soll.

Die Gesamtkost­en für die Erneuerung des Hafens und des Kirmesplat­zes sowie der „Bürgermeil­e Hitdorf“sollen sich auf insgesamt rund 2,5 Millionen Euro belaufen. Da wirkten die freigegebe­nen 11.200 Euro, die ebenfalls in der Bezirkssit­zung für die Sicherheit­skonzepte der Leverkusen­er Karnevalsz­üge bewilligt wurden, als ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Antrag der Fraktion Bürgerlist­e auf Erstellung eines externen Notfallpla­nes vor Öffnung der Altlast Dhünnaue wurde abgelehnt.

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