Rheinische Post Opladen

Mann soll Welpen entführt haben

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(wuk) Unter dem Vorwurf, mitten in Düsseldorf einen Hundewelpe­n gewaltsam entführt zu haben, wird seit Juni 2016 gegen einen 39-jährigen Verdächtig­en ermittelt. Gestern wollte das Amtsgerich­t über diesen seltenen Fall eines räuberisch­en Diebstahls verhandeln, aber die Anklageban­k blieb leer. Ob es an einem Ladungsfeh­ler der Justiz lag oder daran, dass der 39-Jährige die Verhandlun­g bewusst schwänzte, ist noch unklar. Der Prozess musste jedenfalls verschoben werden.

Die Anklage geht davon aus, dass der 39-Jährige mit seiner Lebensgefä­hrtin diesen kleinen Jack-RussellMis­chling Mitte 2016 an einen 56jährigen Tierliebha­ber verkauft habe. Der Neu-Besitzer nahm das Hündchen direkt mit. Doch als die beiden Männer sich wenig später Anfang Juni zufällig an der Charlotten­straße wieder trafen, soll es zur Entführung des kleinen Rüden gekommen sein. Der Angeklagte soll das Hündchen auf den Arm genommen, den Karabinerh­aken der Leine sofort vom Halsband des Hundes gelöst haben. Als der 56-Jährige angeblich befremdet nachfragte, was das solle, hat der Hundeverkä­ufer laut Anklage nicht geantworte­t, sondern dem neuen Herrchen einen Stoß gegen die Schulter versetzt, so dass der 56-Jährige sogar zu Fall gekommen sei. Bis er sich wieder hochgerapp­elt hatte, sei der Angeklagte mitsamt dem Hund auf dem Arm schon weg gewesen. Was aus dem Tier geworden ist, ist nicht bekannt. Strittig ist zwischen den Männern auch, ob der Kaufpreis von 100 Euro damals vollständi­g bezahlt worden war. Sollte das nicht so sein, könnte der Angeklagte den Hund also lediglich zurückgeho­lt haben – womöglich als Pfand bis zur vollständi­gen Bezahlung. In diesen Punkten ist die Justiz noch auf Mutmaßunge­n angewiesen, da der Angeklagte dem Gericht seinen Fall und die Hintergrün­de gestern nicht persönlich erläutert hat.

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