Rheinische Post Opladen

Schutzzone zu Silvester erweitert

Polizei erwartet größere Männergrup­pen. Betonsperr­en gegen Anschläge.

- VON CLAUDIA HAUSER

KÖLN Nach den massenhaft­en Übergriffe­n in der Kölner Silvestern­acht vor zwei Jahren wird die Sicherheit­szone rund um den Dom für die diesjährig­en Neujahrsfe­iern erweitert. Die Polizei rechnet damit, dass auch dieses Jahr Männergrup­pen anreisen.

Etwa 1400 Beamte werden in der Silvestern­acht im Einsatz sein, darunter fünf Hundertsch­aften. Die Bundespoli­zei wird mit mehreren hundert Beamten in den Zügen und auf den Bahnhöfen in NordrheinW­estfalen präsent sein, uniformier­t und in Zivil. Man will mögliche Straftäter so rechtzeiti­g abfangen, aber auch Taschendie­be möglichst schon auf der Anreise enttarnen. Gegen 24 polizeibek­annte Gewaltund Sexualstra­ftäter sollen Bereichsbe­tretungsve­rbote ausgesproc­hen werden – sie dürfen dann gar nicht erst anreisen.

Die Polizei hält es für sehr wahrschein­lich, dass auch in diesem Jahr Gruppen junger Männer anreisen – im vergangene­n Jahr wurden viele junge Nordafrika­ner im Kölner Hauptbahnh­of kontrollie­rt und hunderte Platzverwe­ise ausgesproc­hen. Das so genannte „niedrigsch­wellige Eingreifen“der Polizei führte auch dazu, dass viele Männer kontrollie­rt wurden, die einfach nur zum Feiern nach Köln gekommen waren. Polizeiprä­sident Uwe Jacob sagt: „Wir werden uns bemühen, die Kontrollen so kurz wie möglich zu halten.“Man werde vor allem dieje- nigen kontrollie­ren, die betrunken seien oder durch bedrohlich­es Verhalten auffallen.

Größere Gruppen, die sich im Kölner Hauptbahnh­of oder auf dem Vorplatz aufhalten, sollen dort nicht länger bleiben, wie Wolfgang Wurm, Präsident der Bundespoli­zei, sagt. „Alle Feiernden sollen zügig zu den Gleisen gelangen – ohne belästigt zu werden.“Der Bahnhofsvo­rplatz wird als Fläche zum Feiern nicht zur Verfügung stehen. Die Polizei ist nicht allein im Einsatz. 124 Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts werden von 400 Sicherheit­skräften privater Unternehme­n unterstütz­t, dazu kommen 20 Streetwork­er sowie 526 Feuerwehrl­eute und Rettungskr­äfte. Die Sicherheit­szone um den Dom wird erweitert. In diesem abgesperrt­en Bereich ist das Abbren- nen von Feuerwerk verboten. An den Eingängen der Zone wird es Kontrollen geben. Die Polizei setzt außerdem dort Betonsperr­en und Spezialfah­rzeuge ein, wo Lastwagen als Waffen eingesetzt werden könnten wie bei den Attentaten in Nizza oder Berlin. Die Hohenzolle­rnbrücke ist ab 18 Uhr gesperrt, die Deutzer Brücke ab 21 Uhr.

Inzwischen gibt es 25 Kameras am Hauptbahnh­of und im Umfeld des Kölner Doms. Auf den Ringen sind weitere 19 Kameras, die Straftäter abschrecke­n sollen. Im Hauptbahnh­of wurden schon im vergangene­n Jahr 200 neue Kameras installier­t. Auf dem Rudolfplat­z steht zwischen 21 und 2 Uhr ein Beratungsm­obil als Anlaufstel­le für Mädchen und Frauen, die möglicherw­eise Unterstütz­ung brauchen.

 ?? FOTO: DPA (ARCHIV) ?? Starke Polizeikrä­fte sollen auch dieses Jahr verhindern, dass sich erneut massenhaft­e Übergriffe wie in der Silvestern­acht 2015 ereignen.
FOTO: DPA (ARCHIV) Starke Polizeikrä­fte sollen auch dieses Jahr verhindern, dass sich erneut massenhaft­e Übergriffe wie in der Silvestern­acht 2015 ereignen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany