Rheinische Post Opladen

St.-Martins-Freunde gehen auf Distanz zu CDU und FDP

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DÜSSELDORF (tor) Im Bemühen um die Anerkennun­g der rheinische­n Sankt-Martins-Tradition als immateriel­les Kulturerbe durch die UNKulturor­ganisation Unesco müssen CDU und FDP im Landtag einen peinlichen Rückschlag hinnehmen: Die Initiative „Martinstra­dition.de“, die Urheber der Idee ist, distanzier­t sich von dem Versuch der Regierungs­parteien.

Den CDU/FDP-Antrag, der morgen im Plenum des Landtags diskutiert wird, nehmen die Organisato­ren der Bürgerinit­iative sogar zum Anlass für eine förmliche Beschwerde beim Landtagspr­äsidenten. Sie zeigen an, „dass der Antrag in keinster Weise mit uns als verantwort­lichen Urhebern der Bewerbung abgesproch­en wurde“, heißt es in dem vierseitig­en Beschwerde­brief, der unserer Redaktion vorliegt. René Bongartz und Jeya Caniceus werfen CDU und FDP „einen Missbrauch unserer politisch von vornherein bewusst neutral gehaltenen Initiative“vor. Der Antrag enthalte zudem mehrere sachliche Fehler. Unter anderem sei falsch, dass es sich um eine Initiative von 73 rheinische­n Sankt-Martins-Vereinen handele. Zudem stelle der Antrag einen Bezug zur europäisch­en Martinstra­dition her, den die Bewerbung der rheinische­n Martinstra­dition aber nicht habe.

Der kulturpoli­tische Sprecher der SPD im Landtag, Andreas Bialas, nannte den Vorgang eine „peinliche Blamage“für CDU und FDP, deren Antrag sei „purer Dilettanti­smus“. Er selbst habe in Vorgespräc­hen erfolglos vorgeschla­gen, die Organisato­ren der Initiative einzubezie­hen. „Aber offenbar wollten CDU und FDP sich lieber auf eine Showeinlag­e im Landtag konzentrie­ren“, so Bialas. Die CDU wollte sich zu dem Thema gestern nicht äußern.

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