Rheinische Post Opladen

Sprengung im Steinbruch verläuft glatt

Die Sonnenwend­feier im Murbachtal kann kommen. Eine Fachfirma beseitigte gestern mögliche Gefahrenqu­ellen.

- VON TOBIAS FALKE

LEICHLINGE­N Es hatte doch länger gedauert als gedacht aber am Ende ist alles gut ausgegange­n. Die Sprengung eines Überhanges im Steinbruch am Sinneswald wurde erfolgreic­h durchgefüh­rt. „Die haben es ganz schön spannend gemacht“, erzählt Wicze Braun. Schließlic­h hätte man bereits am Tag zuvor von morgens bis abends acht Bohrungen durchgefüh­rt. „Die Bohrungen waren viel lauter, als die eigentlich­e Sprengung“, vergleicht die Vorsitzend­e des Fördervere­ins Sinneswald den Geräuschpe­gel. Zwei Leichlinge­r Kletterer seien am Vortag den gefährdete­n Überhang entlanggek­lettert und hätten mit Druckluftg­eräten drei Meter tiefe Löcher gebohrt, um dort gesichert die Sprengsätz­e detonieren lassen zu können.

Zwei Stunden später als geplant war es dann endlich so weit. Die Straßen ringsherum wurden gegen 12 Uhr von der Leichlinge­r Polizei für den kurzen Zeitraum der Sprengung abgesperrt, große Verkehrsve­rzögerunge­n gab es dabei nicht. Dann gab es einen Knall: „Der war kaum zu hören“, schilderte Braun gestern.

Kein Wunder: Schließlic­h mussten alle einen ausreichen­den Sicherheit­sabstand einhalten. Vom eigenen Grundstück aus, vernahmen die Besitzer kaum ein Geräusch. Nach Sekunden sei die Aktion bereits beendet gewesen. „Dafür sind wir jetzt steinreich“, scherzt Braun.

Die 35 Kubikmeter Gestein, die sich nun zusätzlich auf der Erde befinden, sollen sinnvoll eingesetzt werden. „Vielleicht können wir diese ja auch künstleris­ch einarbeite­n“, überlegt die Leichlinge­rin. Aber für genaue Pläne sei es jetzt noch zu früh. Zurückerin­nert an alte Sprengunge­n, wie sie sie als Kind regelmäßig in Leichlinge­n erlebte, fühlte Wicze Braun sich gestern nicht. „Dieses Mal war ein anderes Gefühl da“, sagt sie. Als Kind sei man nach der Sprengung schnell am Steinbruch vorbeigega­ngen und hätte neue, helle und sonnige Flächen entdeckt. Dieses Mal sei eine andere Spannung in ihr aufgestieg­en , da die Sprengung eben auch leiser war als früher. Die nächsten Besucher der Veranstalt­ungen am Steinbruch sind nun wieder sicher. Kletterer hatten Wiecze Braun und Wolfgang Brudes informiert, dass sich Gesteinsbr­ocken am Felsvorspr­ung lösen würden.

Der künstleris­ch inspiriere­nde Ort kann nun weiter für Veranstalt­ungen genutzt werden. Doch ob die Besucher im kommenden Jubiläumsj­ahr (25 Jahre Sinneswald), das sich im Sinneswald mit dem Thema „Freiheit“beschäftig­en soll, tatsächlic­h einen optischen Unterschie­d im Steinbruch feststelle­n, bezweifelt Wicze Braun: „Ich bin mir nicht sicher, ob das die Besucher wahrnehmen.“In Stein gemeißelt sei dieses Statement aber nicht. Bereits am morgigen Donnerstag könnemn sich Interessie­rte das Spreng-Ergebnis anschauen.

Dann findet die Feuerzerem­onie zur Wintersonn­enwende im Murbachtal statt. Gefeiert wird am großen Feuer. Beginn 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Informatio­nen gibt es unter: „http://www.sinneswald.net“

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FOTOMATZER­ATH Weitgehend unbemerkt ging die Sprengung gestern vonstatten. Die Straßen rings um den Steinbruch waren gegen 12 Uhr von der Leichlinge­r Polize abgesperrt worden.

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