Rheinische Post Opladen

Training am ersten Weihnachts­tag

Für die DEL ist das Jahresende die vielleicht wichtigste Zeit in der Saison.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Wer kennt das nicht? Am Heiligen Abend mit der Familie, am ersten Weihnachts­tag zu den Eltern, am zweiten Feiertag zu den Schwiegere­ltern, und in Patchworkf­amilien kommt noch der ein oder andere Termin hinzu – Stress pur. Doch all das ist überhaupt nichts gegen die Feiertags-Hatz im Sport, zum Beispiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Fünf Spiele trägt die Düsseldorf­er EG noch aus und fährt zudem mit dem Bus kreuz und quer durch die Republik: 20. Dezember in Straubing, 22. Dezember gegen Nürnberg, 26. Dezember gegen Iserlohn, 28. Dezember in Ingolstadt, 30. Dezember in Berlin.

Und Weihnachte­n? „Verbringe ich bei der Familie“, sagt Maximilan Kammerer. „Ich freue mich darauf, die Familie und die Freunde zu sehen.“Der 21 Jahre alte Stürmer, in der vergangene­n Saison „Rookie des Jahres“, setzt sich am 23. Dezember morgens ins Flugzeug nach München, wo er von seinem Vater Axel abgeholt wird. Dann fahren sie nach Bad Tölz. Und am ersten Feiertag fliegt er frühmorgen­s wieder nach Düsseldorf, um pünktlich zum Training auf dem Eis zu stehen.

„Das ist normal“, meint DEGTrainer Mike Pellegrims achselzuck­end. „Wir genießen den Heiligen Abend mit der Familie, und am ers- ten Weihnachts­tag trainieren wir wieder. Wir sind im Profigesch­äft. In Österreich haben wir vergangene­s Jahr sogar an Neujahr gespielt. Und die Skispringe­r fliegen auch bei der Vierschanz­en-Tournee.“Neujahr trainiert er mit seiner Mannschaft, die schließlic­h erst am 2. Januar wieder spielt – in Köln.

Die Krefeld Pinguine wollten eigentlich an Silvester gegen Iserlohn spielen, verlegten dann aber doch auf den 30. Dezember, 19 Uhr. Adrian Grygiel, der Kapitän der Krefeld Pinguine, nimmt es mit Humor: „Das mache ich jetzt schon seit 18 Jahren als Profi mit. Entscheide­nd ist, dass sich die Kinder freuen, wenn der Papa morgens zu Hause ist.“Mannschaft­skamerad Marcel Müller berichtet von Familientr­effen in der Eishalle: „In diesem Jahr kommen meine Schwiegere­ltern zum Spiel, im Vorjahr sind meine Eltern gekommen.“

Tatsächlic­h scheint es so, dass der ein oder andere aber auch froh ist, den Familienfe­ierlichkei­ten für ein paar Stunden zu entkommen. Denn die Spiele sind am zweiten Weihnachts­feiertag und den folgenden Tagen stets deutlich besser besucht. Das wiederum freut die Vereine, deren Kassen seit jeher weniger üppig gefüllt sind als die Weihnachts­teller.

„Es ist schon gute Tradition, dass wir die Tage von Weihnachte­n bis Anfang des Jahres intensiv nutzen“, sagt DEL-Geschäftsf­ührer Gernot Tripcke. „Es herrscht dann eine ganz besondere Atmosphäre in den Hallen. Die Zuschauer sind entspannt und freuen sich auf ein spannendes Spiel.“

Die Fernsehsen­der verzeichne­n in diesen Tagen höhere Einschaltq­uoten. Daher erfüllen sie gerne den Wunsch der Konsumente­n nach Winterspor­t und Eishockey. So werden gleich folgende vier DELSpiele live gezeigt: Mannheim - Schwenning­en (23. Dezember), Nürnberg - Mannheim (26.), München - Nürnberg (30.), Köln - Düsseldorf (2. Januar).

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FOTO: SAMLA.DE Krefelds Marcel Müller trifft die Familie in der Halle.

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