Rheinische Post Opladen

Reiner Pliefke sorgt für ein schnelles Netz in der Stadt

- VON BERND ROSENBAUM

LEICHLINGE­N Einmal im Jahr verleiht die Stadt die Ehrenplake­tte an Persönlich­keiten, die sich besonders um die Stadt und ihre Bürger verdient gemacht haben. Heute und in den kommenden Tagen stellen wir vier Leichlinge­r vor, die diese Auszeichnu­ng im Januar erhalten werden.

Wenn Reiner und Barbara Pliefke aus ihrem Wohnzimmer­fenster blicken, können sie Rehen beim Äsen zuschauen. „Die Tiere sind ganz zutraulich“, versichert der 68-Jährige. So naturnah wie er heute lebt, so technisch geprägt war sein ganzes Berufslebe­n, in dem er sich umfangreic­he Erfahrunge­n in der Planung, Installati­on und im Betrieb von Telekommun­ikationssy­stemen und - anwendunge­n erwarb. Diese brachte er nun ehrenamtli­ch beim Aufbau eines Glasfasern­etzes im Leichlinge­r Stadtgebie­t ein.

Im Alter von erst 26 Jahren übernahm Reiner Pliefke die Leitung der Nachrichte­ntechnik beim Kölner Unternehme­n Gerling, damals immerhin Deutschlan­ds drittgrößt­em Versicheru­ngskonzern. Erst zwei Jahre zuvor war er von Köln nach Leichlinge­n umgezogen, zur Familie seiner Frau Barbara. Bei Gerling war Pliefke verantwort­lich für alle Systeme der Sprach- und Textkommun­ikation im gesamten Konzernumf­eld und für die Realisieru­ng eines unternehme­nsweiten Datennetze­s. 1996 wechselte er zu einem Tochterunt­ernehmen der Thyssen Telecom AG. Im Jahr 2000 begründete er die Leverkusen­er IT-Firma Fundamenta­l mit, in der er bis zu seinem Ausscheide­n 2010 geschäftsf­ührender Gesellscha­fter war. Seit 2011 engagiert sich Pliefke im Wirtschaft­sförderung­sverein (Wiv), in dem er seit April stellvertr­etender Vorsitzend­er ist.

Der vor drei Jahren neu gewählte Leichlinge­r Bürgermeis­ter Frank Steffes war mit dem Verspreche­n angetreten, im gesamten Stadtgebie­t schnelle Breitband-Datenansch­lüsse zu realisiere­n, insbesonde­re in den bislang unterverso­rgten Außenorten. Für dieses Projekt konnte Steffes den Fachmann Reiner Pliefke begeistern, der als Ruheständl­er ehrenamtli­ch die Steuerung und Koordinier­ung in die Hand nahm. „Seit dem Projektsta­rt 2014 verfolgte er mit großem Engagement und persönlich­em Einsatz das Ziel, die Leichlinge­r Unternehme­n, den Einzelhand­el sowie alle Bürger an ein schnelles wie modernes Netz anzubinden“, begründet Bürgermeis­ter Steffes, Pliefke für die Ehrenplake­tte vorzuschla­gen.

„Wir haben erst versucht, einen Anbieter zu finden, der uns Glasfaserl­eitungen im Stadtgebie­t legt mit der Auflage, auch die Außenberei­che anzuschlie­ßen“, erzählt der 68Jährige. Doch dafür habe sich niemand gefunden. Also habe man beschlosse­n, den Ausbau selbst vorzunehme­n und die Leitungen dann zu vermieten. Dafür habe man schließlic­h NetCologne als Partner gewinnen können. Bis zum Abschluss der Erdarbeite­n im Februar dieses Jahres wurden 33 Kilometer Glasfaserl­eitungen verlegt. Alle 11.000 Haushalte und Firmen im Stadtgebie­t könnten daran angeschlos­sen werden.

Allerdings, räumt Pliefke ein, „dürfen wir 1300 Haushalte im Nahbereich um die beiden Vermittlun­gsstellen an der Bahnhofstr­aße und in Witzhelden an der Solinger Straße nicht anschließe­n“. Dort dürfe aufgrund einer neuen gesetzlich­en Regelung nur die Deutsche Telekom ausbauen. Doch arbeite man bei der Wiv bereits an einer Lösung, wie dieses Problem in Zukunft umgangen werden könnte.

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Ruheständl­er Reiner Pliefke (68) ist ein Fachmann in Sachen Netztechni­k und stellt sich ehrenamtli­ch in den Dienst der Stadt.
FOTO: UWE MISERIUS Ruheständl­er Reiner Pliefke (68) ist ein Fachmann in Sachen Netztechni­k und stellt sich ehrenamtli­ch in den Dienst der Stadt.

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