Rheinische Post Opladen

Die Bayer-Aktie

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Auch wenn die vor ca. 14 Monaten erwartete Erholung die Bayer-Aktie um mehr als 30 Prozent auf ein Sommerhoch von ca. 123 Euro stiegen lies, notiert sie derzeit mit ca. 105 Euro nur noch moderat über dem Jahresanfa­ngsstand und konnte damit weder mit der allgemeine­n Marktentwi­cklung noch annähernd mit der Performanc­e der Lanxess- und Covestro-Aktie mithalten.

Nach einer zwischenze­itlichen Prognosean­hebung im 1. Halbjahr führte die Gewinnwarn­ung vom Juli zu einer deutlichen Kurskorrek­tur. Gegenwind gab es auch durch die Diskussion­en um den von Monsanto vertrieben­en Unkrautver­nichter Glyphosat und durch ein Urteil eines amerikanis­chen Gerichts zu dem umsatzstär­ksten Bayer-Medikament Xarelto, das Bayer und Vertriebsp­artner Johnson&Johnson zu einer Millionen-Strafe verurteilt hat. Über die weitere Kursentwic­klung wird auch die Höhe der im Frühjahr geplanten Kapitalerh­öhung, die zur teilweisen Finanzieru­ng der MonsantoÜb­ernahme erforderli­ch ist, entscheide­n.

Vermutlich müssen Bayer-Aktionäre Geduld mitbringen (und sich mit Dividenden­zahlungen trösten), bis der von der DZ Bank ermittelte faire Wert von 122 Euro wieder erreicht wird. Vielleicht ist die Aktie als Drittplazi­erter in unserem „kleinen Börsenspie­l“auf dem aktuellen Niveau für Anleger mit einem längeren Anlagehori­zont ein lukratives Investment, erst recht, wenn die Konzern-Erwartung nach positiven Wachstumsp­erspektive­n der Agrochemie geteilt wird. Die Börsenampe­ln stehen aufgrund der guten Verfassung der Weltwirtsc­haft und der nicht enden wollenden Ära des billigen Geldes immer noch auf Grün. Damit bleibt die Aktienanla­ge für den ertragsori­entierten Anleger weiterhin alternativ­los. Wolfgang Müller, VR-Bank

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