Der „Kriminalist“in Spielfilmlänge
In der ersten Szene geht ein junger Drogenabhängiger mit einem Mann nach Hause, der ihm etwas Warmes zu essen verspricht. In der nächsten liegt der Junge tot am Berliner Landwehrkanal. „Keine Hinweise auf Fremdeinwirkung“, sagt der Pathologe nach der Leichenschau. Trotzdem will Hauptkommissar Bruno Schumann (Christian Berkel) vom Landeskriminalamt die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Er wird misstrauisch. Vollkommen zu recht.
Berkel als „Der Kriminalist“lässt sich in seinem Fall „Die offene Tür“nicht beirren. Und wird in seiner Ahnung bestätigt, als vier tote Junkies in der Gerichtsmedizin liegen. Das ZDF zeigt heute die spannende neue Folge aus seiner Krimireihe, die erste in Spielfilmlänge von 90Minuten.
Schumann findet bald raus, dass alle Jugendlichen gemeinsam in einem Jugendheim im Stadtteil Wedding rausgeflogen sind, weil sie mit Heroin gedealt haben. Und alle sind der Einladung eines Mannes gefolgt, der für sie kocht und ihnen anbietet, bei ihnen zu übernachten: Ulli Grützke, auf fast beängstigende Weise glaubhaft gespielt von Ulrich Noethen. Am Schluss kommt dann doch alles ganz anders, als viele wahrscheinlich bis dahin vermutet haben. Drehbuchautor Christoph Darnstädt hat auf hohem Niveau falsche Fährten gelegt und die Spannung dadurch erhöht. dpa