Rheinische Post Opladen

Aus Fehlern lernen

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Zu „NRW-Studiengeb­ühren in der Kritik“(RP vom 30. November): Von Anfang an gab es Kritik an der Vereinbaru­ng von CDU und FDP, in NRW künftig eine Studiengeb­ühr von 1500 Euro pro Semester für Studierend­e aus Nicht-EU-Ländern einzuführe­n. Diese Ausgrenzun­g gibt es in keinem anderen Bundesland – außer in Baden-Württember­g. Und dort zeigen sich bereits die ersten negativen Auswirkung­en: Die Zahl der Studierend­en aus den außereurop­äischen Ländern ging um fast ein Drittel gegenüber dem Vorjahr zurück. Ist diese Abschottun­g gewollt? Die parteilose Wissenscha­ftsministe­rin in NRW scheint die Bedenken zu teilen und zögert mit der Umsetzung. Jetzt sind CDU und FDP gefragt. Sie könnten ihren Irrtum eingestehe­n, die Koalitions­vereinbaru­ng ändern und somit die Hochschule­n des Landes auch in Zukunft weltoffen halten. Die Medien könnten der Politik dabei helfen. Sie sollten Politiker, die eine politische Entscheidu­ng korrigiere­n, nicht als „Umfaller“an den Pranger stellen. Aus Fehlern zu lernen, ist gerade in einer Demokratie eine politische Tugend. Ludwig Petry Meerbusch Zu „Ein Hoch auf zwei zornige, aber mutige Strafricht­er“(RP vom 15. Dezember): Der vom Zwickauer Richter Zantke geäußerten Meinung muss man uneingesch­ränkt zustimmen, auch wenn die gewählte Ausdrucksw­eise grenzwerti­g (aber verständli­ch) ist. So wenig Verständni­s für Pegida- und AfDAnhänge­r man auch haben kann, auch der immer alles tolerieren­de „Merkelismu­s“führt dazu, dass ständig Gastrecht missbrauch­t und gesellscha­ftliche und gesetzlich­e Grenzen überschrit­ten werden. Mangelhaft­er Durchsetzu­ngswille ist nun einmal der Ausgangspu­nkt für den zu recht beklagten Zustand unserer Gesellscha­ft. Leider. Paul Loosen Krefeld

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