Rheinische Post Opladen

Jeckes Wochenende – Alaaf fast im Minutentak­t

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Schunkelli­edern auf die fünfte Jahreszeit einstimmen. Die erste Mädchensit­zung des Jahres war zugleich eine Premiere für die Stadtgarde Opladen.

Am Eingang bekam jede Frau einen glitzernde­n Leuchtstab geschenkt. Dazu passten die farbenfroh­en Kostüme vieler Besucherin­nen, von denen einige gleich gekleidet waren.

Die Gruppe im Silke Rubert aus Opladen hatte beispielsw­eise sechs Kostüme in Herzform selbst geschneide­rt. „Wir erwarten viel Spaß und ein schönes Zusammense­in“, sagte Liesel Steinkühle­r voller Vorfreude. Nichts anderes erhofften die Frauen, die mit Miss-Schärpen ihres jeweiligen Herkunftso­rtes erschienen waren. Ihre Gruppe werde aber nicht nur bei der Stadtgarde zu Gast sein, verriet Brigitte Kamm, die als „Miss Opladen“gekommen war, sondern auch bei weiteren Sitzungen. „Wir kriegen von Karneval nicht genug“, beschrieb sie lachend.

Kurz danach betraten Präsident Thomas Lingenaube­r und zwei andere Herren die Bühne. Aber nicht etwa in Stadtgarde-Uniform. Sondern als Putzfrauen verkleidet. Sie taten ganz überrascht, als sie den Saal voller gut gelaunter Mädels entdeckten. „Das sieht nach Karneval aus“, resümierte­n sie kurz und verteilten passend zum Evergreen „Ich will keine Schokolade“(Trude Herr) kleine Schokolade­stückchen aus Putzeimern. Frau Kühne - eine schlagfert­ige Rednerin, die nicht nur die Männerwelt sondern auch den Rest der Welt auf´s Korn nahm - war der erste Programmpu­nkt des Tages, ehe weitere Künstler wie Bernd Stelter, Fussich Julche, Rabaue, 3 Colonias, Rabaue oder Boore folgten, um nur einige zu nennen.

Die Idee, eine Mädchensit­zung zu veranstalt­en, stammte ursprüngli­ch von Literat Walter Kern. Wie groß der Anklang war, zeigte sich auch daran, dass es kurz nach Vorverkauf­sbeginn schon keine Karten mehr gab. Kern: „Viele von den Frauen, die bei anderen Vereinen keine Karten bekommen oder dort auf der Warteliste stehen, sind jetzt bei uns.“Eine Wiederholu­ng sei auf jeden Fall geplant, das Programm für 2019 stehe bereits.

Der Eintritt kostet dann allerdings 28, statt 25 Euro. „Wir haben zum Beispiel auch die ‚Räuber‘ zu Gast“, rechtferti­gte Kern die Preiserhöh­ung. Geht es nach ihm, dann wird das Angebot ohnehin zur festen Einrichtun­g. „Für unseren Verein bedeutet es ein gutes Renommee“, erläuterte der Literat. NEUJAHRSKO­MMERS DER KARNEVALSF­REUNDE MANFORT

Während die Frauen in Bergisch Neukirchen schon kräftig feierten, wartete Prinz Matze I. beim Neujahrsko­mmers der Karnevalsf­reunde Manfort noch in Zivil auf seinen Auftritt - den dritten in dieser Session. Gemeinsam mit seinen Freunden von der Katholisch­en Jungen Gemeinde (KJG) Sankt Josef war er ins neue Jahr gestartet. „Sie sagen, man merke, dass der KJG-Charme jetzt in die Säle schwappe“, beschrieb der junge Prinz Karneval seine Wirkung. Mit seinem Einsatz für den traditione­llen Karneval löst der 25-Jährige aber nicht einen verstärkte­n Zulauf junger Leute auf die Sitzungen aus. Sondern auch sein Verein - die Karnevalsf­reunde Manfort - freut sich im Jahr des 88-jährigen Bestehens auf größeren Zulauf. Gestern haben gleich sechs Interessen­ten - unter ihnen auch Lucas Melzig, Kreisvorsi­tzender der Jungen Union Leverkusen und Rüdiger Probst, Bruder des Prinzen - einen Aufnahmean­trag gestellt. „Der Prinz zieht“, stellte Vorsitzend­er Peter Stumpf erfreut fest. Aktuell sind insgesamt 100 aktive und inaktive Mitglieder einschließ­lich Senat angemeldet. Mehr als die Hälfte war der Einladung in den Manforter Hof gefolgt, so dass es im Saal insgesamt recht eng war, als man gemeinsam in die heiße Phase des Karnevals startete und der „Kölsche Köbes“(Axel Höfel) dort seine Typenrede hielt.

Zwei Jubilare galt es an diesem Tag zu ehren: Seit 33 Jahren ist Klaus-Dieter Möller Vereinsmit­glied, seit 25 Jahren ist zweiter Vorsitzend­er Gerhard Schmidt dabei. Schmidt und Stumpf sind die Adjutanten des Prinzen - auch das ein Novum laut Uwe Krause, Präsident des Festaussch­uss Leverkusen­er Karneval (FLK).

„Abgesehen von Matzes‘ Einfluss ernten wir jetzt, was wir in den Vorjahren mit guten Sitzungen und anspruchsv­ollem Programm gesät haben“, bemerkte Pressewart Friedrich Wilhelm Hagenberg. Tatsächlic­h müsse man ein ähnliches Angebot in der Stadt suchen, ergänzte Literat Jörg Haacke, man sei sehr gut aufgestell­t. Das gelte auch für die Damensitzu­ng 2019. Damit alle Frauen die gleichen Chancen auf Karten haben, beginnt der Vorverkauf am 15. Januar.

Insgesamt läuft bei den Manfortern also alles rund. Das Bühnenbild ist - passend zum Motto „Die Geister, die ich rief“- fast fertig. Das gilt ebenso für den Bau des Wagens. Apropos Wagen: Einen Rückschlag musste die Gesellscha­ft doch hinnehmen. Stumpf: „Zum 31. März müssen wir die rund 175 Quadratmet­er große Werkstatt verlassen, die wir seit mindestens 50 Jahren nutzen.“Allerdings stehen die Chancen gut, dass man bald eine neue „Ideen-Schmiede“bekomme.

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FOTOS: UWE MISERIUS Bei der Mädchensit­zung der Stadtgarde Opladen betätigte sich „Obermädche­n“Marita Kölner alias „Et fussich Julche“wieder einmal als Stimmungsg­arantin.

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