Rheinische Post Opladen

Mit Spachtel und Pinsel für neue Bayer-Kita

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Ausgestatt­et mit Schutzklei­dung und Arbeitshan­dschuhen begannen gestern zahlreiche Betriebsrä­te der Industrieg­ewerkschaf­t IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE) ihr symbolisch­es Werk. Was auf der einen Seite als Werbeaktio­n gedacht war, hatte auf der anderen Seite einen ernsten Hintergrun­d. Denn die Bayer AG hat sich auf deren Initiative dazu entschloss­en, die einstige Kindertage­sstätte am Kurtekotte­nweg 10 zu sanieren. Das Gebäude soll - sofern alles nach Plan läuft - neben der 2016 bezogenen „Löwenburg“als zusätzlich­e Betreuungs­einrichtun­g im Herbst des Jahres wieder eröffnet werden. Platz ist dann für 50 Leverkusen­er Kinder zwischen sechs Monaten bis zum Schulalter, deren Eltern bei Bayer, dem Tochterunt­ernehmen Covestro oder operativen Teilkonzer­nen wie Currenta beschäftig­t sind. Die Kosten betragen voraussich­tlich 900.000 Euro.

„Das Gebäude stammt aus den 1960er Jahren und hat sehr hohen Sanierungs­bedarf“, erläuterte Thomas Panitz, Bauingenie­ur und Pro- jektleiter der Bayer Real Estate. Der Grundriss werde verändert, Boden, Wände und Dach erneuert. Die Außenfläch­e bekommt neuen Rasen und weitere Spielgerät­e.

Bei einer Umfrage im Rahmen der Kampagne „Gutes Arbeiten bei Bayer“sei der gestiegene Bedarf deutlich geworden, erläuterte­n Heike Hausfeld, Vorsitzend­e des Leverkusen­er Betriebsra­tes und Oliver Zühlke, Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzender der Bayer AG, die Gründe zur KitaReakti­vierung. Beide führen das sowohl auf gestiegene Geburtenra­ten zurück als auch auf Versorgung­slücken in den Kommunen. Erschweren­d käme hinzu, dass dringend weitere Kita-Plätze zur besseren Vereinbark­eit von Familie und Beruf erforderli­ch seien. „Viele Frauen arbeiten weiter, obwohl sie Kinder haben“, kommentier­te Hausfeld. „Es ist sinnvoll, einen Fuß im Beruf zu halten.“Man könne durchaus von einer Trendwende sprechen, die zeige, dass sich Arbeitgebe­r intensiver um Arbeitnehm­er bemühten. Zühlke: „Frauen decken den Bedarf nach Fachkräfte­n ab – heute und morgen.“

Aktuell verzeichne­t Myriam Brombach, Leiterin der Familienbe­treuung bei Bayer Business-Services BBS, 155 Anträge zur Neuaufnahm­e. In bislang vier Kitas werden 235 Kinder betreut. Sobald die fünfte Kita eröffnet ist – auch dort übernimmt das Deutsche Roten Kreuz (DRK) die Trägerscha­ft – werde die aktuelle Nachfrage gerade so gedeckt. Eine Unterverso­rgung sei nicht zu befürchten, so Zühlke, da erfahrungs­gemäß viele Eltern ihre Kinder bei mehr als einer Kita anmeldeten. Voraussich­tlich 13 Erzieherin­nen werden an der neuen Adressen zusätzlich benötigt, die sich bereits jetzt beim DRK-Kreisverba­nd bewerben könnten.

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FOTO: UWE MISERIUS Unter Leitung von Maler Dirk Odentahl schaben Sandra Hoeppner, Maria-Agnes Kratz und Peter Kamphasu die alte Tapete ab.

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