Rheinische Post Opladen

Das Aufräumen beginnt

Der Rheinpegel sinkt, das Hochwasser geht zurück und die Schutztore werden wieder abgebaut.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Der Rhein zieht sich in sein Bett zurück. Am Mittwochna­chmittag zeigte der Pegel in Köln bereits deutlich sinkende Tendenz, die sich seit gestern verstärkt hat. Um 14 Uhr wurden in Köln 7,03 Meter gemessen.

Auch deshalb hat die Stadt am Donnerstag in aller Frühe mit der Demontage der eigens aufgebaute­n Hochwasser­tore begonnen. Über vier Stunden waren mehr als 20 Mitarbeite­r der Stadt und vom Transportu­nternehmen Niesen beschäftig­t. „Beim Rückbau müssen die Aluminium-Elemente genau auf Schäden kontrollie­rt werden“, erläuterte Wolfgang Herwig, Leiter Fachbereic­h Tiefbau, den Grund, warum der Abbau ebenso viel Zeit in Anspruch nimmt, wie der Aufbau.

Darüber hinaus gab es weitere Arbeiten zu erledigen, die oberirdisc­h nicht sichtbar sind. Dazu gehörte auch die Öffnung der Abwasseran­lagen, an denen zuvor die Schieber geschlosse­n wurden. Nachdem die Zubringers­traße mit Kehrmaschi­nen wieder vom Müll und Schlamm befreit wurde, ist die Hitdorfer Fähre seit heute Morgen wieder benutzbar. „Jetzt läuft alles wieder normal“, vermeldete Herwig gestern kurz nach 15 Uhr und resümierte: „Die Hochwasser­aktion ist zufriedens­tellend gelaufen.“

Zeitgleich waren auch an anderer Stelle die Aufräumarb­eiten in vol- lem Gang. Miroslaw Bejger, genannt Miro, säuberte den Biergarten im „Café zur Fähre“mit einem Hochdruckr­einiger. „Das müssen wir schnell erledigen“, beschrieb der Gastronom. „Wenn man lange wartet, bildet der Dreck dicke Krusten.“Danach konnte er vier Kühlschrän­ke und zehn Kühltruhen wieder aufbauen. Weil der Biergarten 1,20 Meter tiefer als das Haus – das wiederum auf neun Metern Höhe und somit auf dem Niveau der Kölner Altstadt – liegt, musste er alles frühzeitig in Sicherheit bringen.

Das gleiche Procedere gab es zuletzt vor acht Jahren. „Zum Glück war lange Ruhe, denn Hochwasser bedeutet Einnahmeau­sfall.“Drei Tage musste das Geschäft geschlos- sen bleiben – auch weil die Toiletten abgestellt waren, damit das Hochwasser über die Kanalisati­on nicht ins Haus dringt.

Einige hundert Meter weiter am anderen Ende von Hitdorf, nahe der Monheimer Stadtgrenz­e, müssen sich die Bootsbesit­zer bis Samstag gedulden, ehe sie aktiv werden können. Das liegt vor allem daran, dass der Wasserdruc­k immer noch zu hoch ist. Sobald der erhöhte Zugang zur Steganlage abgebaut ist, berichtete Dr. Stephan Utzelmann, Vorsitzend­er des Yacht-Clubs WuppertalH­itdorf, werde man die Schäden an der Steganlage beheben. Durch den starken Wasserdruc­k sei eine Klammer abgebroche­n, an der ein Boot gut vertäut war.

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Die Mitarbeite­r der Stadt haben am Donnerstag in aller Frühe mit der Demontage der eigens aufgebaute­n Hochwasser­tore begonnen. Der Pegel des Rheins zeigt eine deutlich sinkende Tendenz, die Vorsichtsm­aßnahmen können wieder abgebaut werden.
FOTO: MISERIUS Die Mitarbeite­r der Stadt haben am Donnerstag in aller Frühe mit der Demontage der eigens aufgebaute­n Hochwasser­tore begonnen. Der Pegel des Rheins zeigt eine deutlich sinkende Tendenz, die Vorsichtsm­aßnahmen können wieder abgebaut werden.

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