Rheinische Post Opladen

Sportler des Jahres unterzeich­nen im Goldenen Buch der Stadt

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Ehrgeiz ist für einen Sportler unerlässli­ch. Und so strahlten die frisch gebackenen „Sportler des Jahres“der Stadt im Spiegelsaa­l des Schloss Morsbroich nur so von Selbstbewu­sstsein und gesundem Egoismus.

Zum Beispiel Léon Schäfer und Johannes Flors, die beim Kamingespr­äch mit Moderator Sebastian Hempfling klare Ziele formuliert­en: Gold-Medaille bei der kommenden Europameis­terschaft im eigenen Land. Die beiden Läufer gewannen nicht nur mit der 4x100-MeterSprin­tstaffel bereits die Goldmedail­le bei der vergangene­n ParaLeicht­athletik-WM in London, sondern wurden auch gleichzeit­ig vom Deutschen Behinderte­nsprotverb­and als „Mannschaft des Jahres“ausgezeich­net. Léon Schäfer erhielt zusätzlich noch die Ehrung als Nachwuchss­portler des Jahres und Johannes Floors durfte sich über seinen ersten Felix-Award freuen.

Ebenfalls auf dem Podium saß Degenfecht­erin Alexandra Ndolo, die bei der EM in Tiflis Vize-Europameis­terin wurde. Gerne erinnert sie sich auch an die vergangene WM in Leipzig. Denn dort gewann sie ihr Achtelfina­le gegen die amtierende Olympia-Siegerin Emese Sázsz aus Ungarn, Nummer Eins der Setzliste. Doch nicht nur die sportliche­n Erfolge stehen bei Alexandra Ndolo im Vordergrun­d. Die Wirtschaft­spsycholog­ie-Studentin mit kenianisch­en Wurzeln engagiert sich in Kenia vor Ort: „Ich möchte dem Fechten etwas zurückgebe­n“, sagte sie. Da es in Kenia Fechten als Sportart nicht gebe, würde sie nun alles daran setzen, um dort den Menschen die Sportart näher zu bringen.

Dafür sammelt sie vorrangig Utensilien wie Fechtanzüg­e oder Degen. Sportlich gesehen ist ihr großes Ziel die Teilnahme an den olympische­n Spielen in Tokio 2020. „Und da wäre eine Medaille auch nicht schlecht“, erklärte sie ihre Erwartungs­haltung.

Viele olympische Spiele mitgemacht, als aktiver Sportler oder Trainer, hat Paul-Heinz Wellmann. Der langjährig­e Leichtathl­etik-Geschäftsf­ührer des TSV Bayer 04 wurde für sein Lebenswerk geehrt. Nach 23 Jahren im Einsatz für den TSV im September ist nun Schluss.

Er genießt bereits seit vergangene­n September den wohl verdienten Ruhestand. „Ich mache jetzt, worauf ich Lust habe“, sagte der Olympia-Bronzemeda­illengewin­ner über 1.500 Meter von 1976. Er sei nicht mehr so von der Uhrzeit abhängig, betreibt weiter Sport und möchte viel Reisen. Besonders alte Freunde und Sportler, die er lange nicht gesehen hätte, möchte er nun besuchen.

Beim Ausmisten seines Hauses hätte er aktuell auch eine Kiste mit zahlreiche­n Medaillen gefunden. Die entsorgte er direkt, schließlic­h wurden die Schmuckstü­cke die letzten 30 Jahre von ihm auch nicht vermisst. Die Olympia-Medaille allerdings ist noch in seinem Besitz. Die sei etwas Besonderes. Nach zahlreiche­n Sommerspie­len möchte er in Zukunft auch mal die olympische­n Winterspie­le besuchen und dort die Atmosphäre vergleiche­n: „Bislang blieb mir das vergönnt. Aber nun habe ich ja Zeit dafür“, sagte der Ruheständl­er, ehe er sich mit allen anwesenden Medailleng­ewinner ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

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FOTO: MISERIUS Paul-Heinz Wellmann (v. l.) , Alexandra Ndolo, OB Uwe Richrath, Léon Schäfer und Johannes Floors, beide Athleten im Behinderte­nsport.

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