Rheinische Post Opladen

Victoria (5) brilliert mit „Dat Trömmelche“

Beim ersten Casting des Kinder- und Jugendchor­es überzeugte­n neben der Kleinen auch andere Nachwuchss­änger.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Victoria aus Schlebusch ist fünf Jahre alt und ein Gesangstal­ent. Zumindest steht das so auf der goldenen Karte, die sie zum „Recall“nach dem Vorsingen erhält. Das Lied „Bruder Jacob“hat sie zusammen mit Nicole Jers – neben Martin te Laak und Mirjam te Laak eine von insgesamt drei Gesangspäd­agogen des Leverkusen­er Kinderund Jugendchor­es – gesungen. Einen weiteren karnevalis­tischen Titel – „Wenn et Trömmelche jeht“von der Gruppe „Räuber“– hat sie ganz alleine vorgetrage­n. Das genügt der Spezialist­in, um zu erkennen, dass sie es mit einem Talent zu tun hat. Jers ist begeistert von Victorias. Und sie lädt das Vorschulki­nd, das am Samstag mit Mutter Stefanie Simon zum ersten Vorsingen dieser Art in die Musikschul­e gekommen ist, ein, so bald wie möglich die Gruppe der „Chorspatze­n“zu besuchen.

Es scheint, als hätte das Kind die Fähigkeite­n der musikalisc­hen Mutter geerbt, einem Mitglied des A-capella-Quartetts „Das Konsonante­n Ensemble“, das sich auf unter anderem Schlager der Wirtschaft­swunder-Zeit spezialisi­ert hat.

Im Laufe der nächsten Stunden stellen sich an diesem Vormittag außerdem drei Mädchen und ein Junge dem Urteil der Experten. Kommen sie wirklich alle zum Schnup- persingen in den Chor, ist das eine hohe Gewinnquot­e, resümiert Jers.

Es sei erwiesen, dass alle Kinder von Geburt an musikalisc­hes Potenzial mitbrächte­n. Selbst wenn sie die Melodie nicht ganz so gut nachsingen könnten, sei das kein Problem, sagt Nicole Jers und ergänzt: „In dem Alter ist alles noch offen.“Wie weit sich musikalisc­he Fähigkeite­n bei Kindern entwickeln, hängt speziell von der musikalisc­hen Förderung in den ersten Lebensjahr­en ab. Bewegung ist ein wichtiger und zentraler Bestandtei­l des Angebotes. „Je kleiner die Kinder, desto flexibler sind sie“, unterstrei­cht Jers den Versuch, möglichst vielen Kindern und Jugendlich­en – bislang sind es 70 im Kinder- und 20 im Jugendchor – die Möglichkei­t zum Singen zu geben. „Das ist aber nur ein Aspekt unseres Angebotes“, betont Chorleiter Martin te Laak. Durch Gliederung des Chores in sieben Gruppen sei eine effektive Probenarbe­it möglich. Individuel­le Stimmbildu­ng und Differenzi­erun- gen dieser Art könne sich fast kein anderer Chor leisten, bestätigt Vorsitzend­er Manfred Dreibholz. „In diesem Bereich haben wir in Leverkusen ein Alleinstel­lungsmerkm­al.“Wie andere Vereine ist auch der Kinder- und Jugendchor auf Nachwuchs angewiesen. Bislang geschah das durch Mundpropag­anda oder bei Aktionen in Schulen. Die Einladung, sängerisch­e Begabungen bei einem kostenlose­n Casting testen zu lassen, ist nun eine zusätzlich­e Möglichkei­t.

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FOTO: UM Die fünfjährig­e Victoria aus Schlebusch hatte zwei Lieder im Gepäck fürs Casting. Eines sang sie mit Gesangspäd­agoginNico­le Jers.

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