Rheinische Post Opladen

Elternrat bemängelt die Essensqual­ität in Kitas

- VON TOBIAS BRÜCKER

Neben fortgesetz­ter Kritik am Platzmange­l in Kitas gab es auch lobende Worte zum Dialog mit der Verwaltung.

RHEINDORF Aufgrund des nach wie vor bestehende­n Platzmange­ls in den rund 40 Kitas hat das Verhältnis zwischen Stadt und dem Stadtelter­nrat in der jüngeren Vergangenh­eit arg gelitten. Am Donnerstag­abend traf sich der Rat in Rheindorf, 25 Eltern kamen. Doch in den mehr als zweistündi­gen Gesprächen wurde nicht nur Kritik geäußert – es gab auch positive Wertungen.

Im Sommer hatte sich der Rat zuletzt zusammenge­setzt. In Zukunft sollen die Treffen häufiger werden, Eltern wollen sich besser vernetzen. Nur so könne etwas erreicht werden. Und dass Verbesseru­ngen möglich sind, davon sind die Eltern und deren 15-köpfiger Rat überzeugt.

Eltern sind alarmiert und verärgert. Eine Frau beschrieb, sie habe nur einen halben Tag Zeit erhalten, um sich für oder gegen den angebotene­n Platz zu entscheide­n. „Man steht echt total unter Druck“, monierte eine weitere Mutter. Irina Prüm, Vorsitzend­e des Rats, erklärte, die Schnelligk­eit der Abwicklung sei jeder Kita selbst überlassen – und daher rechtens.

Während eine Familie dem Kitaplatz schnellstm­öglich zustimmen soll, hat eine andere bis Mai zu warten. „Das kann ich doch nicht tun“, betonte die Frau. Prüm erwiderte, im August des laufenden Jahres werde es hart, aber schon im nächsten Jahr werde sich die Situation entspannen. Dann wird unter anderem der Bau der großen Einrichtun­g in der Heinrich-Lübke-Straße fertig.

„Man glaubt immer, es täte sich so überhaupt nichts, aber das ist nicht richtig“, betonte Prüm. Gleichwohl könnten die Hände natürlich nicht in den Schoß gelegt werden. Momentan noch strahle die fehlende Quantität auf alles aus – auch die Qualität. Die des Essens soll sodann in Zukunft etwas besser erfasst und bestmöglic­h verbessert werden. Eine recht große Befragung des Rats vor geraumer Zeit ergab, dass gut 84 Prozent der Erzieherin­nen das Essen für wenig abwechslun­gsreich sowie wenig gesund hielten. Noch läuft der Vertrag des Caterers mit der Stadt bis 2020. Erst danach könne auf Besserung gehofft werden.

„Ich glaube, der Schlüssel ist hier der Caterer“, sagte Svenja Maibaum. Er brauche Rückmeldun­gen, erst dann könne er Dinge verbessern. Viele der Eltern seien bereit, auch etwas mehr Geld für mehr Qualität zu bezahlen. Die nötigen Zertifizie­rungen besitze das Unternehme­n jedenfalls. Dass es die Stadt ablehne, das Essen in den städtische­n Kitas teurer zu machen, sei aber verständli­ch. „Alle sollen die gleichen Bedingunge­n haben. Es soll kein Zwei-Klassen-Essen geben“, sagte Irina Prüm.

Die Vorsitzend­e lobte nochmals den Austausch mit dem städtische­n Fachbereic­h Kinder/Jugend. „Der Dialog ist gut.“

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