Rheinische Post Opladen

Lorenzet bedauert Hansens Abschied

Der Trainer-Manager des Handball-Drittligis­ten Leichlinge­r TV hätte den Vertrag mit seinem zweitbeste­n Torschütze­n gerne verlängert. Vor dem Spiel morgen gegen Volmetal steht aber fest, dass Hansen ab Sommer für Krefeld aufläuft.

- VON MORITZ LÖHR

LEICHLINGE­N Seine Abschlüsse sind gefürchtet. David Hansen selbst kommentier­t sie in aller Regel aber ziemlich nüchtern: „Ich kam eben häufig frei zum Schuss“, lauten manche seiner Erklärungs­ansätze, oder: „Irgendwann lief es einfach.“Ganz genau weiß auch der Handballer nicht, wie er den Ball in einer erstaunlic­hen Regelmäßig­keit und mit Hochgeschw­indigkeit ins Tor des Gegners wirft. Was er und viele andere in der Liga wissen, ist: Mit 70 Toren ist er der zweitgefäh­rlichste Angreifer des Drittligis­ten Leichlinge­r TV.

In den vergangene­n Tagen hat sich die Frage nach der Zukunft des 27 Jahre alten Rechtshänd­ers geklärt. Hansen wird seinen Vertrag in Leichlinge­n nicht verlängern. Nach drei Jahren im Trikot des LTV wechselt er nach der laufenden Saison zum Ligakonkur­renten HSG Krefeld. „Wir hätten gerne mit ihm weitergema­cht“, sagt Trainer-Manager Frank Lorenzet. Nach Damian Bungart, dessen Vertrag im Winter aufgelöst wurde, und Jannes Hertlein, der nach der Saison zurück zum OHV Aurich geht, ist Hansen der dritte Abgang bei den Leichlinge­rn.

Der Grund für Hansens Wechsel ist ein praktische­r: „Ich wohne und arbeite seit kurzer Zeit in Krefeld. Das war der entscheide­nde Faktor“, sagt der Dual-Student, dem die Entscheidu­ng dennoch nicht leichtgefa­llen ist. „Ich hatte eine sehr gute und erfolgreic­he Zeit in Leichlinge­n und habe hier sehr gerne gespielt“, betont er.

Der Rückraumsp­ieler wechselte im Sommer 2015 in die Blütenstad­t - und musste sich zunächst zurückkämp­fen. Ein Bandscheib­envorfall zwang den Rechtshänd­er zu einer siebenmona­tigen Pause. „Da musste ich hart ackern. Das hat aber su- per geklappt. Ich habe in Leichlinge­n die Lust aufs Handballsp­ielen wiedergefu­nden“, sagt Hansen. Seine erste Saison war zugleich die er- folgreichs­te: Er gewann den Meistertit­el für die Pirates, was zugleich der größte Erfolg der Vereinsges­chichte ist.

In der aktuellen Saison läuft es für den LTV ebenfalls zufriedens­tellend. In der Tabelle liegen die Blütenstäd­ter derzeit auf Rang fünf (21:9 Punkte), haben allerdings zwei Spiele weniger als die meisten Konkurrent­en absolviert. Ein Motorschad­en bremste den LTV am vergangene­n Wochenende auf dem Weg zum Auswärtssp­iel beim Aufsteiger ATSV Habenhause­n aus. Das Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen war vor einigen Wochen bereits auf den 23. Februar verlegt worden.

Das erste Spiel des neuen Jahres findet daher erst morgen (16 Uhr, Ostermann-Forum) gegen den TuS Volmetal statt – zwei Wochen nach dem Rest der Liga. „Das passt uns überhaupt nicht, aber wir müssen es eben nehmen wie es kommt“, sagt Trainer Lorenzet zur unfreiwill­ig verlängert­en Pause. Hansen sieht es ähnlich: „Die Vorbereitu­ng war nicht ganz optimal. Wir wollen jetzt endlich wieder spielen.“

Vor sieben Wochen hatten die Leichlinge­r die Hinrunde mit dem vierten Sieg in Folge beendet. Hansen: „Wir stehen gut da, können aber noch besser sein. Vielleicht schaffen wir es sogar, eine noch stärkere Rückrunde zu spielen.“Für ihn wäre es das passende Ende einer erfolgreic­hen Zeit beim LTV.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Lange wird David Hansen die Nummer elf nicht mehr beim LTV tragen. Im Sommer wechselt der 27-Jährige nach drei Jahren in Leichlinge­n zum Ligakonkur­renten HSG Krefeld.

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