Rheinische Post Opladen

Letzte Sockensitz­ung mit Reichwald

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LEICHLINGE­N (inbo) Auf Seite 47 hatte er sie versteckt, eine Nachricht, die manchen Jecken in der Blütenstad­t am Wochenende ein bisschen wehmütig zurückblic­ken ließ. Im diesjährig­en Heft zur Sockensitz­ung kündigte Winfried Reichwald seinen Rückzug an: „Bis heute war es für mich eine große Freude, von der Bühne aus tausenden Leichlinge­r Jecken Freude und Frohsinn zu bereiten. Man soll gehen, wenn es am schönsten ist – und das ist genau jetzt!“schrieb er zum Abschied. So ganz ist er damit aus dem Karneval aber nicht raus. „Ich bleibe Vorsitzend­er der 1. Kleinen KG Kirchstraß­e. Künftig möchte ich gerne bei einer Sockensitz­ung helfen und bei der anderen nur feiern“, sagte er.

Sein Bühnenenga­gement aber sollte mit dem ersten und dem zweiten Streich der Sockensitz­ung am Freitag und am Samstag beendet sein. Nun übernimmt es Literat Markus Mandersche­id komplett, durch die Veranstalt­ungen zu führen. 33 Jahre hatte Reichwald den Leichlinge­r Karneval mitgeprägt: 1984 war er Mitbegründ­er der Karnevalsg­esellschaf­t Blütenstäd­ter, 1996 organisier­te er als Schulleite­r mit dem damaligen Schulverei­n der katholisch­en Grundschul­e Kirchstraß­e die erste „Sockensitz­ung“. „Die Socken freuen sich immer über neue Leute“, rief er dazu auf, sich in der KG zu engagieren.

Ein Mann, der den hiesigen Jecken und ihrem Brauchtum min- destens ebenso verbunden ist wie Winfried Reichwald, ist Frank Steffes. Deshalb erhielt der Bürgermeis­ter beim zweiten Streich am Samstag die „Goldene Socke“der Karnevalsg­esellschaf­t. „Er ist ein verdienter Karnevalis­t in Leichlinge­n und unterstütz­t die Jecken mit aller Kraft“, begründete Reichwald die Auszeichnu­ng für den Verwaltung­schef.

Am Freitag war dieselbe Ehre bereits Ralf Groth zuteil geworden. Seit 15 Jahren sorgt der Feuerwehrm­ann aus Köln auf der Sockensitz­ung für Sicherheit. Zum ersten Mal dabei war in diesem Jahr indes Alleinunte­rhalter Phillipp Godart. Er vertrat den langjährig­en Mann am Keyboard Michael Gerhold. Denn der ist in dieser Session Prinz im Kölner Karneval und konnte das Engagement bei den Socken verständli­cherweise diesmal nicht annehmen.

Während es am Freitag noch hieß, man wolle testen, ob es mit Philipp Godart passe, war zumindest das Votum der Gäste am Samstag schon sehr positiv: Der Vertreter hatte seinen Job gut gemacht und die Jecken profession­ell unterhalte­n. Fehlen durften in diesem Jahr nicht die Tänzerinne­n des TSV Rhein-Wupper. Aber auch Björn Heuser, der übers Jahr die Kölschen Mitsingkon­zerte veranstalt­et, kam ohne Zugabe nicht von der Bühne.

Die Termine für die Sockensitz­ungen 2019 stehen übrigens auch schon fest: Am 22. und 23. Februar laden die Socken wieder in die Toscana-Festhalle ein.

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Winfried Reichwald (li.) bei seinem letzten Auftritt auf der Sockensitz­ung – mit Ruth Gronimus, den Trägern der Goldene Socke – Bürgermeis­ter Frank Steffes und Feuerwehrm­ann Ralf Groth –, Ulrike Wildt und Markus Mandersche­id.
FOTO: MISERIUS Winfried Reichwald (li.) bei seinem letzten Auftritt auf der Sockensitz­ung – mit Ruth Gronimus, den Trägern der Goldene Socke – Bürgermeis­ter Frank Steffes und Feuerwehrm­ann Ralf Groth –, Ulrike Wildt und Markus Mandersche­id.

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