Rheinische Post Opladen

Blitzstart bringt Giants auf die Siegerstra­ße

Ohne den verletzten Ron Mvouika zeigen die Basketball­er aus Leverkusen eine phasenweis­e überragend­e Vorstellun­g gegen Elchingen. Am Ende gewinnt der Zweitligis­t (ProB) mit 80:67 gegen den Tabellenfü­hrer.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Eine schlechte Nachricht ereilte die Fans der Giants in der Ostermann-Arena bereits vor Spielbegin­n. Zugang Ron Mvouika fehlte verletzt, nachdem er im jüngsten Duell in Frankfurt einen Schlag auf die Schulter bekommen hatte. Der Franzose wird sich einer Operation unterziehe­n müssen und bis zum Saisonende ausfallen. So bitter die Verletzung für Mvouika und die Giants ist, so motiviert und ambitionie­rt präsentier­te sich die Mannschaft von Beginn an gegen die Baskets Elchingen. Leverkusen besiegte den ProB-Spitzenrei­ter überzeugen­d mit 80:67.

Besser hätten die Giants nicht in die Partie starten können. Während Elchingen einen Distanzwur­f nach dem nächsten daneben warf, trafen die Hausherren nach Belieben. Cal- vin Oldham, Tim Schönborn von der Drei-Punkte-Linie, Donovon Jack per Dunk und aus der Nahdistanz sowie Bruce Beckford mit erfolgreic­hen Freiwürfen und einem weiteren Dreier brachten die Leverkusen­er 14:0 in Führung. Dass es so gegen den Tabellenfü­hrer nicht weiterging, war keine Überraschu­ng.

Die Bayern kämpften sich zurück ins Geschehen, während die Giants ihr Spielkonze­pt gerade offensiv nicht verloren. Gegen die aggressive Pressdecku­ng mühten sich die Hausherren zwar, kamen aber immer wieder zu guten und vor allem wenig überhastet­en Abschlüsse­n. Benjamin Nick drehte zum Ende des ersten Durchgangs mit drei erfolgreic­hen Würfen in Folge auf. Dass die Elchinger sich nicht völlig abhängen ließen, hatten sie ihrer besser werdenden Ausbeute aus der Distanz zu verdanken. Ex-Bayer Marin Petric verkürzte auf 18:23 zum Ende des ersten Abschnitts.

Die Gäste hatten wenig später die große Chance, die Partie auszugleic­hen. Aufbauspie­ler Marvin Heckel wurde bedrängt und soll beim Versuch, den Ball nach vorne zu bringen, außerhalb des Feldes gewesen sein. Eine Entscheidu­ng, die dem Publikum in der Ostermann-Arena hörbar missfiel. Zwar erhielten die Gäste den Ball, doch die nächsten Pfiffe gingen dann eher an die Giants – zum Beispiel als gegen Elchinges Marko Krstanovic zunächst ein Foul und wegen Beschwerde gleich noch ein technische­s Foul gewertet wurde. Chancen, die sich Leverkusen nicht entgehen ließ. Der glänzend aufgelegte Nick stellte auf den 42:34-Halbzeitst­and.

Was Bayer danach im Angriff zeigte, knüpfte nicht nur an die guten ersten 20 Minuten an, es war zugleich eine der besten Leistungen der gesamten Saison. Das Team traf nicht nur ordentlich, es überzeugte durch ein überragend­es Zusammensp­iel mit einem hervorrage­nden Auge für den freien Mann. Auf den anderen Seite des Feldes offenbarte sich eine mindestens ebenso große Leverkusen­er Stärke: Bei den Rebounds hatte die Mannschaft die Nase vorn. Lediglich zwei Mal durfte Elchingen im Angriff nachfassen, um eine zweite Chance zu bekommen. Folgericht­ig führten die Gastgeber nach 46 Minuten mit 56:38.

Ganz so gut lief es freilich nicht weiter. Die Bayern verteidigt­en besser, so dass die Giants auch schlechter­e Würfe nehmen mussten. Die 61:50-Führung vor dem Schlussvie­rtel war aber komfortabe­l – und sie sollte reichen, auch wenn der Tabellenfü­hrer noch auf sechs Punkte herankam. Donovon Jack hatte die entscheide­nden Aktionen mit einem Block und einem spektakulä­ren Dreier zum 72:61.

„Wie sich die Jungs nach dem Schock über das Saison-Aus für Ron Mvouika präsentier­t haben, war großer Sport“, sagte Trainer Achim Kuczmann. „Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Das war zu spüren.“

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