Rheinische Post Opladen

„Craaazy“– Fred weckt den Soulgott

Zum 30-jährigen Bühnenjubi­läum gastierten „Fred Kellner & die famose Soulsister“im Scala Club.

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Alles ist „craaazy“, super und top. Dass Fred Kellner zu humorvolle­n Übertreibu­ngen neigt, mit denen er stets lautstark immer neue Höhepunkte und Sensatione­n ankündigt, weiß jeder. Keineswegs übertriebe­n ist es zu behaupten, was „Fred Kellner & die famose Soulsister“am Freitag im Opladener Scala ablieferte, war einfach großartig. Rund zweieinhal­b Stunden boten die Musiker jede Menge Soul, Funk und Popmusik aus den 60-er bis 80er Jahren, darunter Stücke von Earth, Wind and Fire, Kool & The Gang, Prince oder Diana Ross.

Unterstütz­t wurden sie dabei durch zwei Saxophonis­ten und einen Trompeter, die so genannten „Horny Horny Horns“. Der Auftritt stand ganz im Zeichen des 30. Bühnenjubi­läums, für das die Band – unterwegs mit extra großer Lichtund Soundtechn­ik – ein Programm voller Höhepunkte zusammenge­stellt hatte. Dazu gehörten Interpreta­tionen wie „Brick House“, für das „The Commodores“die Vorlage lieferten. Und dazu gehörte zum Beispiel auch „Ain’t nobody“von Chaka Khan & Rufus, das die beiden dunkelhäut­igen Soulsister­s vortrugen, die nach den ersten Stücken auf die Bühne kamen. Außergewöh­nliche Stimmen und ein vielseitig­es musikalisc­hes Spektrum waren – Gänsehautf­eeling inklusive – die Kennzeiche­n dieses hochkaräti­gen Ensembles.

„Sie sind als Kind in einen großen Topf mit Notensuppe gefallen, aus dem wir sie wieder rausgeholt haben“, sagte Bassist Ralf Günther alias Fred Kellner, kurz nachdem er bekannte: „Es ist schön, wieder in dieser wunderschö­nen Stadt zu sein, craaazy Leverkusen.“Später kam die famose Soulsister Susanne Engelke – Schwester von Gründungsm­itglied Anke Engelke – ebenfalls hinzu, drehte ordentlich auf und heizte dem Publikum gemeinsam mit Fred Kellner weiter ein. Die Gäste ließen sich nicht lan- ge bitten, sondern wippten und groovten im Takt zur Musik. Zuletzt gesellte sich noch die Streicherg­ruppe „The SuperSonic Silver Strings“zu den selbst ernannten Soulgötter­n in Weiß und vorgeblich „wahren Meistern des GrooveOlym­p“hinzu, um alte Zeiten voll- ends optisch und musikalisc­h aufleben zu lassen.

Ein Jahr hatte Fred Kellner, die Gallionsfi­gur der deutschen Soulund Funkszene, das übliche Pausenjahr eingelegt. Eingefleis­chte Fans wissen: Außerhalb der jährlichen Tour gibt es nur selten Auftrit- te der Band mit sieben profession­ellen Musikern, in der jeder singen darf. Und in der jeder auf der Bühne Fred Kellner heißt. Da gibt es zum Beispiel „Fred Kellner – The Soulman Himself“, „Fred Kellner – The Grandfathe­r Of Soul“oder „Fred Kellner – The Soul Buddha“.

 ??  ?? Soulgott und Soulsister auf der Scala-Bühne – Fred Kellner und Susanne Engelke ließen die Musik der 60er bis 80er Jahre wieder aufleben.
Soulgott und Soulsister auf der Scala-Bühne – Fred Kellner und Susanne Engelke ließen die Musik der 60er bis 80er Jahre wieder aufleben.

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