Rheinische Post Opladen

Torlos glücklich

Kevin Volland blieb am Samstag zum fünften Mal in Folge ohne eigenen Treffer. Er nimmt die kleine Flaute gelassen.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Dass er seiner Mannschaft bei der Niederlage gegen Berlin nicht durch einen Treffer helfen konnte, wurmt Kevin Volland auch Tage nach dem 0:2 noch. „Unglücklic­h“hätte die Werkself in der ein oder anderen Situation agiert, erklärte der zehnfache Nationalst­ürmer gestern nach der ersten Trainingse­inheit in dieser Woche. Doch die Gelegenhei­ten seien auch gegen den Klub aus der Hauptstadt dagewesen, betonte der 25-Jährige. Er führt die interne Torjägerli­ste der Werkself nach wie vor mit zehn Treffern an.

Sein letzter Jubel liegt jedoch schon einige Wochen zurück: Bei der Niederlage zum Rückrunden­start gegen München erzielte Volland das zwischenze­itliche 1:2. Danach blieb der gebürtige Allgäuer fünf Spiele in Serie ohne eigenen Treffer oder Vorlage. Grund zur Sorge bestehe Volland zufolge aber nicht. „Es gibt auch mal eine Phase, da geht der Ball nicht rein. Klar müssen wir aufpassen, dass wir unsere Punkte holen, aber es ist kein Grund zur Beunruhigu­ng“, sagte er. Dass der Werksklub in den vergangene­n Bundesliga-Partien in Freiburg und gegen die Hertha ohne Torerfolg blieb, sei es nicht wert, deshalb „ein Fass aufzumache­n“.

Auch sein Trainer Heiko Herrlich sieht kein Problem darin, dass Volland seit 422 Minuten und mehr als vier Wochen auf seinen insgesamt 50. Treffer in der Liga warten muss. „Er hat die Chancen, das ist das Wichtige“, erklärte der 46-Jährige. Volland arbeite „unheimlich viel für die Mannschaft“, sagte Herrlich und zog die sechste Minute gegen Hertha BSC als Beweis heran. In dieser habe Volland Karim Bellarabi mit einem „weltklasse Pass“zu einer guten Torchance verholfen. „Ich bin mit seiner Leistung absolut zufrieden und mache das nicht nur von den Toren abhängig.“Volland zog eine zufriedens­tellende Zwischenbi­lanz und sagte: „Wir sind drei Punkte hinter dem Zweiten und stehen im Pokal-Halbfinale. Wir spielen eine gute Saison.“

Sowohl der Bayer-Angreifer als auch Herrlich richten den Blick bereits auf die Partie am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hamburg. „Wir haben letztes Jahr dort 0:1 verloren, und sie haben in Bernd Hollerbach einen neuen Trainer – da ist es immer schwer“, sagte Volland. Herrlich setzt deswegen auf die Auswärtsst­ärke seines Teams. Natürlich wolle er „am liebsten dreifach“in der Hansestadt punkten. Zuletzt hätten die Gegner der Werkself versucht, deren spielerisc­he Qualität durch Härte zu unterbinde­n. Ein Schicksal, dass Leverkusen wohl auch beim HSV blüht.

Den neuen Hamburger Trainer Hollerbach kennt Herrlich noch bestens aus seiner aktiven Fußballerk­arriere als Gegenspiel­er und der gemeinsame­n Zeit beim Fußballleh­rerlehrgan­g. „Er sagte immer: ’An mir kommt nur einer vorbei – entweder der Mann, oder der Ball. Niemals beide’“, erklärte Herrlich. Das sei auch die Philosophi­e der Hollerbach-Teams. „Deshalb gehe ich davon aus, dass es auch in Hamburg ein hartes und sehr aggressiv geführtes Spiel wird.“

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FOTO: DPA Beim 0:2 gegen Berlin war Leverkusen­s Angreifer Kevin Volland (Mitte) engagiert wie eh und je, nur ein Tor blieb dem 25-Jährigen erneut verwehrt.

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