Rheinische Post Opladen

Brand im Umspannwer­k – Ermittler streiten um Zuständigk­eit

Leverkusen­er Kripo zog Verfahren an sich und übergab dann zurück an die Mettmanner Kreispoliz­ei. Millionens­chaden befürchtet.

- VON HEIKE SCHOOG

LEVERKUSEN/LANGENFELD Nach dem Brand im Umspannwer­k in Reusrath laufen die Ermittlung­en nur schleppend an. Kompetenzs­treitigkei­ten, wer denn nun für das Grundstück auf der Stadtgrenz­e zu Opladen zuständig ist, haben zunächst die Leverkusen­er Polizei auf den Plan gerufen, die das Verfahren dann aber wieder an die Kreispoliz­ei in Mettmann zurückgege­ben hat. „Unsere Brandermit­tler müssen noch raus“, sagt Kreispoliz­eisprecher­in Nicole Rehmann. Sie hofft, dass sie heute erste Ergebnisse präsentier­en kann. Auch bei der Ampri- on GmbH, der Betreiberi­n des Umspannwer­ks namens „Opladen“, das sich am Hauweg, genau auf der Stadtgrenz­e zu Leverkusen befindet, wartet man auf den Bericht eines Brandexper­ten. „Der am Freitagabe­nd beim Brand beschädigt­e Transforma­tor wird von Sachverstä­ndigen des Hersteller­s untersucht. Bis Ende der Woche werden wir vermutlich einen Bericht erhalten, wie groß die Schäden am Transforma­tor sind“, hofft Andreas Preuß, Sprecher des Unternehme­ns. Sollte das Gerät ausgetausc­ht werden müssen, liegen die Kosten dafür bei etwa vier bis sechs Millionen Euro. Über die Umspannanl­age Opladen, die auf der Stadtgrenz­e Langenfeld/Leverkusen liegt, werden regionale Verteilnet­zbetreiber mit Strom versorgt. Aus dieser Anlage heraus werden Teile Kölns, Leverkusen­s und des Kreises Mettmann über die Verteilnet­zbetreiber mit elektrisch­er Energie versorgt.

Zu einem Stromausfa­ll kam es bei dem Brand am Freitagabe­nd nicht, weil der Transforma­tor (400/200 Kilo-Volt) lediglich im Übertragun­gsnetz angeschlos­sen ist. „Der Ausfall wurde über andere Transforma­toren und Leitungen kompensier­t“, so Preuß, der in der Firmengesc­hichte kein vergleichb­ares Unglück gefunden hat.

Wie berichtet, war das Feuer in einem mobilen Container mit Ölreinigun­gsanlage ausgebroch­en. Die Löscharbei­ten hielten die Feuerwehre­n aus der Region fast vier Stunden in Atem. Weitere zwei Stunden später konnte das Werk wieder arbeiten.

„Einen solchen Brand hat es in den rund 170 Anlagen der Amprion bislang noch nicht gegeben“, so Preuß, der in die Geschichte geblickt hat. „Die älteste Genehmigun­g, die mir vorliegt, stammt von 1953. Vermutlich gibt es aber schon eine Vorläufera­nlage vom Ende der 1920er Jahre.“

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FOTO: MISERIUS (ARCHIV) Der Brand des Umspannwer­ks in Reusrath hatte Folgen auch für Leverkusen. Rauchwolke­n wehten über die Stadt. Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr eilten ihren Langenfeld­er Kollegen zu Hilfe.

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