Rheinische Post Opladen

Sprachlosi­gkeit

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Nachdem Alexander Dobrindt zu der Erkenntnis gekommen war, dass er als Bundesverk­ehrsminist­er total versagt hatte, zog er sich in die süddeutsch­e Provinz zurück. Nun wird vermutlich das nächste Sprachrohr des Herrn Seehofer, nämlich Andreas Scheuer, in Stellung gebracht und auf den Sessel des Bundesverk­ehrsminist­ers gehievt. In den letzten Monaten hat er seine Hauptaufga­be offenbar darin gesehen, seinen Bekannthei­tsgrad gründlich aufzupolie­ren. Er ließ keine Gelegenhei­t aus, sich vor den Fernsehkam­eras zu positionie­ren. Zur Zeit fällt er noch als großer Sprücherkl­opfer auf. Das wird sich vermutlich grundlegen­d ändern, wenn er als Verkehrsmi­nister den Bossen der Automobili­ndustrie auf die Finger schauen muss. Dann wird er, wie Herr Dobrindt, von einer großen Sprachlosi­gkeit befallen werden. Diese Sprachlosi­gkeit zeichnete in letzter Zeit alle CSU-Minister aus. Horst Thünemann per Mail Zu „Warschau ruft Polen im Ausland zur Denunziati­on auf“(RP vom 16. Februar): Im Prinzip möchte ich etwas aus der deutschen Vergangenh­eit in Hinblick auf die polnische Innen- und Außenpolit­ik einbringen: „Die größte Sau im Polenland, das ist und bleibt der Denunziant!“– Die Folge: Auch wer sich überhaupt nicht zu Polens Kriegsverg­angenheit geäußert hat, kann durch bloße Diffamieru­ng auf eine Stufe mit Kriegsverb­rechern bzw. Terroriste­n gestellt werden. Konsequenz­en für den Denunziant­en bestehen nicht. Die Erdogan-Auffassung­en rücken uns in Polen näher und feiern fröhliche Urständ. Erst die türkischen, jetzt die polnischen Landsleute – und wer weiß, wer in Zukunft noch betroffen sein wird. Andreas Krach per Mail Zu „Kann denn Busfahren gratis sein?“(RP vom 15. Februar): Es muss ja nicht der Nahverkehr zum Nulltarif sein. Ein angemessen­er Preis wie in Berlin oder RheinlandP­falz würde schon reichen. Das 4erTicket beim VRR kostest für die Strecke B 21,40 Euro – in Berlin weniger als die Hälfte, nämlich nur neun Euro. In Rheinland-Pfalz kostet das Seniorenti­cket monatlich 41,30 Euro, vom Odenwald bis zum Pfälzer Wald für alle Verkehrsmi­ttel. In Baden-Württember­g soll es noch etwas günstiger sein. Dagegen müssen wir im VRR etwa 90 Euro bezahlen. Nach Wuppertal ins Museum liegt der Fahrpreis für zwei Personen bei etwa 50 Euro, plus Museumsein­tritt. Welcher Senior kann sich das leisten? Wenn wir uns den genannten Ländern anpassen, wäre schon viel erreicht. Den Subvention­sbedarf sollten sich Verkehrsun­d Umweltmini­sterium teilen. Raymund Bialkowski per Mail Zu „Kann denn Busfahren gratis sein?“(RP vom 15. Februar): Sobald man über die Kosten des ÖPNV spricht, bleibt es nicht aus, auch über die Ersparniss­e zu sprechen. Nicht nur die Kosten für die Flächen und Baukosten für Parkplätze entfallen, auch der Kauf und die Wartung der Parkautoma­ten. Die Prüfung der Fahrgäste, die schon heute kostenfrei fahren, wie Behinderte, entfällt. Kontrolleu­re werden nicht mehr gebraucht, Personal für Fahrkarten­verkauf am Schalter wird eingespart. Auch die Fahrer verkaufen keine Tickets, werden deutlich entlastet und die dadurch gewonnene Zeit kommt der Pünktlichk­eit zugu-

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