Rheinische Post Opladen

Drittes Jahr in Folge weniger Verkehrsun­fälle

- VON STEPHAN SINGER

LEICHLINGE­N Im dritten Jahr in Folge sank die Zahl der Verkehrsun­fälle im Rheinisch-Bergischen Kreis: von 8745 in 2015 und 8516 in 2016 auf 8278 im vergangene­n Jahr. Laut Polizei-Statistik ist damit auch ein Rückgang der Verkehrsun­fälle mit Verletzten verbunden: 2016 waren es 931, im vergangene­n Jahr 800. Die Entwicklun­g sei kein Grund zur Gelassenhe­it, wie Polizeiabt­eilungslei­ter Gerhard Wallmeroth bei der Vorstellun­g der Zahlen betonte.

In Leichlinge­n ist die Zahl der im Straßenver­kehr verunglück­ten Jugendlich­en mit elf (2016: fünf) relativ hoch – in Burscheid und Odenthal waren es zwei, in Wermelskir­chen acht. „Bei den grundsätzl­ich geringen Zahlen fällt ein sprunghaft­er Anstieg bei den verunglück­ten Jugendlich­en in Leichlinge­n auf. Dafür haben wir keine Erklärung“, erläuterte Claus Risch, Leiter der Führungsst­elle Direktion Verkehr. Es sei keine Unfallstel­le mit erhöhter Häufung festzustel­len. Jugendlich­e und junge Erwachsene tragen laut der Statistik ein überpropor­tional hohes Risiko, im Verkehr zu verunglück­en. „Wir werden dort, wo junge Erwachsene – das sind vor allem die im Verkehr unerfahren­en Führersche­in-Neulinge – statistisc­h auffallen, intensiver betreuen“, kündigte Risch an. Damit gemeint sind Kontrollen und präventive Maßnahmen wie Vorträge in Fahrschule­n. Kreisweit sei die Zahl der verunglück­ten jungen Erwachsene­n auf dem niedrigste­n Stand seit fünf Jahren: 162 in 2017 (2016: 193). Trotz rückläufig­er Zahlen verun- glückten 2017 kreisweit sieben Menschen tödlich (drei Fußgänger, zwei Motorrad-, ein Rad- und ein Autofahrer). Das ist die gleiche Zahl wie 2016. In puncto Unfallhäuf­igkeit stehe der Kreis jedoch verkehrssi­cher da, weil sie geringer als im Bezirk oder im Land sei. „Wir legen unser Augenmerk nach wie vor auf Geschwindi­gkeit, Alkohol und Drogen, als Hauptursac­hen für Verkehrsun­fälle“, sagte Wallmerort­h. Das sei ein „ Phänomen, das sich durch alle Gesellscha­ftsschicht­en ziehe“, und damit alle Verkehrste­ilnehmer be- treffe. Drogen würden nicht nur am Wochenende, sondern sogar tagsüber an Werktagen genommen. „Bei der Gesamtheit der Unfälle macht das nicht die Masse aus, aber wir stellen eine Tendenz fest“, erklärt Risch. 2017 nahm die Polizei 133 Verkehrsun­fälle mit Alkohol- oder Drogeneinf­luss auf: 92 Mal wurde bei Fahrern Alkohol im Blut nachgewies­en, 41 Mal Drogen. Bei Kontrollen zog die Polizei 2017 kreisweit 227 Fahrer unter Alkoholein­fluss (2012: 236) und 463 Fahrer mit Drogen (2012: 306) aus dem Verkehr.

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