Rheinische Post Opladen

Großer Protest gegen Alkenrahte­r Pappelfäll­ung

Beim Ortstermin im Bürgerpark räumte die Stadtverwa­ltung Fehler ein. Bürger wünschen sich, dass die alten Bäume erhalten bleiben.

- VON GABI KNOPS-FEILER

ALKENRATH Unverständ­nis und Protest bei Naturschüt­zern und einigen Alkenrathe­rn: Nachdem bekannt wurde, dass im Bürgerpark Alkenrath neun Bäume gefällt werden sollen, versammelt­en sich am Donnerstag etliche Bürger. Die Untere Naturschut­zbehörde mit dem Beirat für Natur und Landschaft hatte einen Ortstermin anberaumt. Schon während die Emotionen hochkochte­n, signalisie­rte Jürgen Kossler von der Naturschut­zbehörde, dies sei kein endgültige­r Entscheidu­ngstermin. Man werde das Problem bei der Sitzung des Naturschut­zbeirates am 10. April erör- tern. Stein des Anstoßes war die geplante Baumfällun­g. Aber auch die Tatsache, dass der Park als Landschaft­sschutzgeb­iet ausgewiese­n ist, sodass die Untere Landschaft­sbehörde für die Fällung eigentlich hätte eingeschal­tet werden müssen, sorgten für Unmut. Dies hatte die Stadt zunächst versäumt.

Ulrich Hammer vom Fachbereic­h Stadtgrün, räumte den Fehler ein und erläuterte die Pläne: Pappeln, Eschen und Weiden sollen gefällt werden, um im Park der 60er Jahre eine durchgängi­ge Asphaltdec­ke aufzubring­en. Mit der Zeit hätten sich Wurzeln durch den vorhandene­n Belag gedrückt. Deshalb habe man den alten Asphalt entfernt und sich stattdesse­n für eine wassergebu­ndene Wegedecke entschiede­n. „Dieses Provisoriu­m ist bis zu einem gewissen Grad akzeptabel, aber es ist ein Flickentep­pich“, begründete Hammer, warum es nicht sinnvoll sei, den Weg für 55.000 Euro zu sanieren, wenn die Ursache des Problems bestehen bleibe. Der Plan für die Asphaltdec­ke sei vom Bezirk III im Herbst beschlosse­n worden.

Brigitte von Bonin, Martina Frimmersdo­rf und Benedikt Rees waren sauer. „Es handelt sich um alten, wertvollen, gesunden Baumbestan­d, der unbedingt erhalten werden muss“, sagen sie. Einer der Bäume habe einen Stammumfan­g von 3,20 Metern und sollte deshalb als Naturdenkm­al gelistet werden. „Was glauben Sie, warum Leute diesen Weg frequentie­ren? Wegen der Bäume oder wegen des glatten Asphaltes?“, hakte Roland Hölzer nach. Rees merkte an, dass der Weg schon immer als wassergebu­ndene Decke angelegt gewesen sei. Alkenrath habe eine alte Bevölkerun­g, die Wege müssten – auch für RollatorNu­tzer – gut begehbar und leicht zu pflegen sein, entgegnete Hammer. Wassergebu­ndene Decken verursacht­en höhere Kosten und seien schwerer zu pflegen. Eine Rollatorfa­hrerin (85) sagte: „Ich nutze den Weg ohnehin nicht. Hier ist zu viel passiert. Ich habe Angst vor den vielen Jugendlich­en.“

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Die Bäume im Bürgerpark sollen weichen, um Platz für eine neue durchgängi­ge Asphaltdec­ke zu schaffen.
FOTO: UWE MISERIUS Die Bäume im Bürgerpark sollen weichen, um Platz für eine neue durchgängi­ge Asphaltdec­ke zu schaffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany