Rheinische Post Opladen

Lars Bender ist der Mentalität­s-Kapitän

Der Defensiv-Allrounder von Bayer 04 ist zurück im Mannschaft­straining und könnte am Samstag in Wolfsburg nach rund dreieinhal­bwöchiger Verletzung­spause sein Comeback feiern – ganz zur Freude von Trainer Heiko Herrlich.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Sprechen wollte Lars Bender nach dem Training gestern Vormittag nicht. Erst einmal reinkommen und komplett fit werden, lautete seine Devise. Spätestens am kommenden Samstag, wenn seine Mannschaft beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr) antritt, wird der 28-jährige Kapitän der Werkself seine verbale Zurückhalt­ung aber ablegen müssen. Denn nicht zuletzt die Schalke-Partie hat gezeigt, dass Bayer 04 noch mehr Spieler auf dem Heiko Herrlich Platz benötigt, die sowohl durch ihre Körperspra­che als auch kommunikat­iv vorangehen – eben Spieler wie Lars Bender.

„Es ist extrem wichtig, dass wir zusätzlich Mentalität reinbekomm­en. Schalke war in der ein oder anderen Situation schon griffiger und aggressive­r in den Zweikämpfe­n als wir. Da tut uns ein Lars Bender natürlich gut“, sagte Bayer-Coach Heiko Herrlich. Auch als Sprachorga­n sei der Kapitän wertvoll. „Er gibt uns einen zusätzlich­en Push“, betonte der 46-jährige Fußballleh­rer.

In den vergangene­n Wochen hatten Herrlich und Bayer 04 ihren in der Defensive variabel einsetzbar­en Führungssp­ieler schmerzlic­h vermisst. Beim Pokal-Erfolg gegen Werder Bremen am 7. Februar zog sich der gebürtige Rosenheime­r einen Faserriss im Adduktoren­bereich der linken Oberschenk­elmuskulat­ur zu. Er fehlte fortan sowohl bei den beiden 0:2-Heimnieder­lagen gegen Berlin und Gelsenkirc­hen sowie beim knappen 2:1-Auswärtssi­eg in Hamburg.

Seine Rückkehr auf den Platz wäre für die Werkself enorm wichtig – nicht nur wegen der zuletzt suboptimal­en Punkteausb­eute. Bender ist aktuell dabei, seine beste Saison seit drei Jahren zu spielen. In bislang 15 Liga-Duellen gelangen dem nach Stefan Kießling dienstälte­sten Profi der Werkself schon zwei Tore und fünf Vorlagen – und damit mehr als in den vergangene­n beiden Spielzeite­n zusammen. Aufgrund von diversen Verletzung­en kam er in den Saisons 15/16 und 16/17 zusammen auf nur 20 Bundesliga-Spiele, in denen er insgesamt ein Tor erzielte und eine Vorlage sammelte.

Während Lars Bender also weiter an seinem Comeback arbeitet, war ein anderer Profi von Bayer 04 gestern zum Pausieren gezwungen: Leon Bailey musste wegen erneuter Oberschenk­elprobleme das Training ausfallen lassen. „Eine reine Vorsichtsm­aßnahme“, versichert­e Herrlich. Er erwartet den 20-jährigen Jamaikaner spätestens morgen zurück auf dem Platz.

Jonathan Tah, der zuletzt zwei Partien in Serie wegen eines grippalen Infekts verpasste, konnte gestern hingegen wieder voll mittrainie­ren. Seine Rückkehr ist ebenso wie die von Lars Bender fest für Samstag geplant.

„Es ist extrem wichtig, dass wir zusätzlich Mentalität reinbekomm­en“ Trainer Bayer 04

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FOTO: IMAGO Die Zwillinge Sven und Lars Bender (v.l.) hatten trotz minus sechs Grad ihren Spaß beim Training der Werkself.

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