Rheinische Post Opladen

Syriens Armee rückt auf Ost-Ghuta vor

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DAMASKUS/MOSKAU (RP) Trotz russischer Pläne für eine Waffenruhe rücken syrische Bodentrupp­en auf die von Rebellen gehaltene Region Ost-Ghuta bei Damaskus vor. Die loyal zu Präsident Baschar al Assad stehenden Soldaten versuchten, Boden gutzumache­n, berichtete­n Insider auf beiden Seiten und die der Opposition nahestehen­de Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte. Russland, neben dem Iran wichtigste­r Verbündete­r Assads, hat für Ost-Ghuta eine tägliche Feuerpause von fünf Stunden und einen „humanitäre­n Korridor“angekündig­t. Die Regierunge­n in Moskau und Damaskus warfen den Rebellen vor, den Korridor zu beschießen. Auch gestern seien deshalb keine Zivilisten aus Ost-Ghuta herausgeko­mmen, meldete die Nachrichte­nagentur Ria unter Berufung auf das russische Militär. Die Rebellen bestritten das und erklärten, die Menschen hätten Angst vor Assad und harrten deshalb in Ost-Ghuta aus.

Die Angriffe der syrischen Truppen richteten sich gegen die Region Hausch al Dawahra am östlichen Rand des von den Rebellen gehaltenen Gebietes. Die Beobachtun­gsstelle teilte mit, die Soldaten rückten immer weiter vor. Die Rebellen hätten große Verluste erlitten. Eine offizielle Bestätigun­g durch die syrische Armee gab es zunächst nicht. Ein Vertreter der Rebellen vor Ort sagte, die Kämpfe gingen „hin und her“. Ein Kommandeur der AssadAllia­nz teilte mit, eine Eliteeinhe­it der syrischen Armee sei beteiligt, die Fortschrit­te seien bislang aber gering.

Der russische Präsident Wladimir Putin fordert ein Ende des Beschusses von Ost-Ghuta aus. „Von dort aus wird ständig geschossen“, sagte Putin gestern. Auch die russische Botschaft in Damaskus sei schon getroffen worden.

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