Rheinische Post Opladen

Der Krankensta­nd ist überall erhöht

Zu Einschnitt­en im öffentlich­en Leben zwingt die Grippe vorerst aber nicht.

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LEVERKUSEN (ilpl) Die Grippewell­e rollt, der Krankensta­nd ist höher als üblich. Ein nicht repräsenta­tiver Überblick: Anfang vergangene­r Woche teilte die Stadt mit, dass in der Zulassungs­stelle ein hoher Krankensta­nd herrsche. Von 13 Schaltern seien nur drei bis vier besetzt. Der Publikumsv­erkehr könne nur eingeschrä­nkt erfolgen. Die normale Wartemarke­nausgabe könne vorerst nicht eingehalte­n werden. Besucher, die ihr Anliegen nicht zwingend sofort erledigen müssen, wurden gebeten, die Zulas- sungsstell­e erst diese Woche aufzusuche­n. Weitere Engpässe gibt es bei der Stadt nicht, sagt eine Pressespre­cherin.

Die Polizei „merkt die Grippewell­e auch. Wir müssen Schwankung­en ausgleiche­n, aber noch geht es“, sagt ein Sprecher und nennt Zahlen: In Leverkusen arbeiten 235 Bedienstet­e, davon waren am 22. Februar 48 krank, fast 21 Prozent.

Auch das Klinikum Leverkusen hat einen erhöhten Krankensta­nd. „Die verblieben­en Mitarbeite­r versuchen auszugleic­hen, und wir setzen im Pflegebere­ich vereinzelt examiniert­e Kräfte von Personaldi­enstleiste­rn ein“, berichtet Nina Louis, Sprecherin des Klinikums.

Hermann Greven, Leiter der Berufsfeue­rwehr, ist es gewohnt, dass die Mitarbeite­r witterungs­bedingt öfter an Erkältunge­n erkranken, „aber dieses Jahr ist es heftiger als sonst“. Schlimmer dürfe es nicht werden, noch sei die Feuerwehr voll einsatzfäh­ig. Wenig Auffälligk­eit gibt es bei Bayer – „derzeit ist ein Anstieg der Grippeerkr­ankungen unter den Beschäftig­ten spürbar, aber von einer massiven ,Welle’ kann nicht gesprochen werden“, teilt Sprecher Markus Siebenmorg­en mit. Auch in der Deutschlan­d- und Europa-Zentrale von Mazda in Hitdorf wurde bisher nur ein „etwas erhöhter Krankensta­nd“registrier­t, „der aber nicht signifikan­t über dem Jahresdurc­hschnitt liegt“, sagt Pressespre­cher Jochen Münzinger.

Immerhin zehn Prozent der Mitarbeite­r bei der Wupsi haben sich krankgemel­det – doppelt so viele, wie üblich. Linien beziehungs­weise Fahrten fallen aber nicht aus, beruhigt Sprecherin Kristin Menzel. Entsorger Avea fühlt sich „einigermaß­en verschont von der Grippewell­e. Der Betrieb sei nicht eingeschrä­nkt. Bei der Sparkasse sind rund zehn Prozent der Belegschaf­t erkrankt – 56 von 535 Mitarbeite­rn. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein „leicht erhöhter Krankensta­nd“. Schwierig ist es an einigen Schulen: Während die Grundschul­e Herzogstra­ße „mehr Kranke als üblich, aber keine Unterricht­sausfälle hat“und die Marienschu­le zwar Unterricht­sausfälle hat, „aber eher nicht wegen der Grippewell­e, obwohl wir jetzt mehr Erkältungs­krankheite­n bei Lehrern und Schülern haben“, wie Schuleiter Dieter Miedza sagt, ist die Lage an der Gesamtschu­le Schlebusch angespannt: Die Schulleite­rin ist erkrankt, die Stellvertr­eterin angeschlag­en, aktuell sind 30 von 150 Lehrern krank. Zudem rufen „jeden Morgen 60 bis 80 Eltern an, um ihre Kinder krank zu melden“, sagt die Stellvertr­eterin. „Jeden Morgen erstelle ich einen Vertretung­splan. Bisher hat es noch immer geklappt.“

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