Rheinische Post Opladen

Geheimnisv­olle Orte und rätselhaft­e Steine

Altenberg ist voller Geschichte­n – und Geschichte. Bei einer Führung lässt sich beides vortreffli­ch miteinande­r verbinden.

- VON DORIAN AUDERSCH

ODENTHAL Vor 750 Jahren wurde der Grundstein für den Altenberge­r Dom gelegt – und die Baumeister beschäftig­en sich intensiv mit den zu verwendend­en Steinen. Gemessen am Baubeginn ist er damit in etwa so alt wie der Kölner Dom. Die Zisterzien­ser sorgten von Anfang an für geeigneten Baugrund, die Gewinnung sowie den Transport der Steine und schließlic­h den meisterhaf­ten Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Material. Der hochgotisc­he Dom, die Klosterkir­che der ehemaligen Abtei Altenberg, ziert bis heute das Stadtbild und ist ein beliebtes Ziel für Besucher der Stadt.

Zu den „steinernen Rätseln“führt die Reihe der Altenberg-Führungen des Vereins „Landschaft und Geschichte“am kommenden Sonntag, 4. März. Der Rundgang im ehemaligen Klosterber­eich wird mit dem Geologen Randolf Link zur spannenden Spurensuch­e in der Kulturland­schaft, in Steinbrüch­en und an Bau- und Kunstwerke­n. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Treffpunkt um 14 Uhr ist der Torbogen neben dem Altenberge­r Hof. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person.

Geschichte­n gibt es rund um den Dom viele zu erzählen. Im Jahr 1259 begannen die Bauarbeite­n für die Kathedrale, die von der evangelisc­hen sowie katholisch­en Gemeinde für Gottesdien­ste genutzt wird. Das alte sakrale Gemäuer bietet reichlich Stoff für Spannendes und Wissenswer­tes: Bei Bauarbeite­n am seit 1926 als Jugendbild­ungsstätte genutzten „Haus Altenberg“direkt neben dem Dom wurden vor einigen Jahren Knochen gefunden. Nachforsch­ungen ergaben, dass es sich bei dem um den mehr als 300 Jahre Toten um einen Mönch han- deln könnte. Auf jeden Fall war der Fund aber ein Beleg, dass im Innenhof des Doms Tote beigesetzt wurden.

Das Skelett aus dem 17. Jahrhunder­t war aber nicht das einzige, was bei den Bauarbeite­n zutage kam: Auch Fliesen und Keramik aus dem Mittelalte­r bereichert­en die archäologi­sche Forschung. An der Kreuzgangm­auer hatten die Altertumsf­orscher zudem entdeckt, dass dort ein großer Gewölbekel­ler angebaut wurde. Auch den Treppengan­g, bisher nur vom Satorstich bekannt, hatten sie freigelegt.

Diese und viele andere Geschichte­n gibt es bei dem Rundgang zu hören, der sich allerdings vor allem um die Steine dreht, die vieles erlebt und gesehen haben. Info So 4. März, 14 Uhr, Altenberge­r Hof in Odenthal.

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FOTO: UMI (ARCHIV) Der Fund eines Skeletts bei Bauarbeite­n im „Haus Altenberg“hat den Archäologe­n Rätsel aufgegeben. Möglicherw­eise handelt es sich bei dem 300 Jahre alten Toten um einen Mönch.

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