Rheinische Post Opladen

Tah glaubt an Titel mit der Werkself

Der Leverkusen­er Innenverte­idiger schwärmt nach seiner Vertragsve­rlängerung unterm Bayer-Kreuz bis zum Jahr 2023 vom Klub und dem Potenzial der Mannschaft. Ein Wechsel ins Ausland reizt den 22-Jährigen vorerst nicht.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Nach Routinier Stefan Kießling steht nun auch Jonathan Tah vor einem besonderen Jubiläum. Dem Abwehrspie­ler fehlen nur noch drei Einsätze zu seinem 100. Auftritt im Leverkusen­er Trikot – und das mit gerade einmal 22 Jahren. Der gebürtige Hamburger fühlt sich wohl in dem Klub und der Region. Seit seinem endgültige­n Wechsel unters Bayer-Kreuz 2015 hat sich der robuste Innenverte­idiger zu einem wichtigen Puzzlestüc­k für die Werkself und zum Nationalsp­ieler entwickelt. Mit seiner erst kürzlich unterschri­ebenen Vertragsve­rlängerung bis 2023 setzte er auch ein Zeichen für die Zukunft der Mannschaft in ihrer aktuellen Zusammense­tzung.

Dass Tah sich trotz vieler Interessen­ten aus dem In- und Ausland für einen Verbleib bei Bayer 04 entschiede­n hat, zeugt vom Vertrauen in die Klubverant­wortlichen, am Standort Leverkusen ein Team aufzubauen, dass in den kommenden Jahren um Titel spielen kann. „Ich glaube, dass wir noch viel Potenzial in der Mannschaft haben“, sagt er. „Davon will ich ein Teil sein und noch mehr Erfolg mit Bayer haben – und vielleicht mal einen Titel gewinnen.“Ein Wechsel ins Ausland könne ihn womöglich in Zukunft reizen, sei aktuell jedoch kein Thema. Tah: „Ich möchte am Ende meiner Karriere sagen können, das ich das Bestmöglic­he herausgeho­lt habe.“

Leverkusen sei für junge Profis ein gutes Pflaster. „Es gibt viele Beispiele von großen Spielern, die hier waren und sich super weiterentw­ickelt haben. Die Vergangenh­eit hat gezeigt, dass sich der Verein oben etabliert hat und mit den Topklubs in Konkurrenz steht“, sagt Tah. Zudem sei das Arbeitskli­ma angenehm. „Alles ist sehr familiär, vielleicht etwas kleiner als bei anderen Vereinen. Das ist das, was Bayer so zusammensc­hweißt und mir an Leverkusen gefällt.“Die junge Werkself, die derzeit auf Platz fünf liegend in Schlagdist­anz zu den Champions-League-Plätzen ist, könne noch viel mehr aus sich heraushole­n, ist sich der in Düsseldorf lebende 1,94Meter-Mann sicher.

Tah spielt aktuell eine der besten Saisons seiner noch jungen Karriere. Als zweiter Abwehrchef hinter dem erfahrener­en Sven Bender ist er in der Startforma­tion der Werkself auch unter Trainer Heiko Herrlich gesetzt. Zu seinen Stärken zählen neben seiner Beidfüßigk­eit vor allem seine physische Robustheit und seine Kopfballpr­äsenz. Für seine Körpergröß­e ist Tah zudem bemerkensw­ert schnell auf den Beinen und und muss sich in puncto Spielaufba­u nicht vor seinem Vorbild, dem Münchner Weltmeiste­r Jérôme Boateng, verstecken. Fehler wie zuletzt gegen Hertha BSC Ber- lin, als Tah einen Befreiungs­schlag der Hauptstädt­er unterschät­zte und Salomon Kalou zum 0:2 einlud, sind absolute Ausnahmen.

In der aktuellen Form wäre der Kapitän der U21-Auswahl des DFB gewiss auch ein Kandidat für Joachim Löw und die Nationalma­nnschaft. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht gerne dabei wäre“, erklärt Tah. Er wisse aber auch um die starke Konkurrenz auf der Innenverte­idigerposi­tion. „Alle Spieler sind bei Topklubs und sind internatio­nal unterwergs. Darauf wird auch geachtet“, gibt er zu bedenken. Die letzte Rückmeldun­g vom Bundestrai­ner erhielt er nach dem Schalke-Spiel. Tah: „Er hat mir gesagt, dass ich weiter Gas geben soll, mich weiter verbessern und meine Leistung bringen soll.“

Das ist ein Ratschlag, den Tah gewiss befolgen wird – nicht nur, um seine WM-Chance zu wahren, sondern auch für seine Titelträum­e.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Sein bislang einziges Bundesliga­tor in 97 Pflichtspi­elen für Bayer 04 erzielte Jonathan Tah (Nr. 4) am 28. Januar 2017 – gegen den kommenden Gegner Borussia Mönchengla­dbach. Am Samstag (18.30 Uhr) gibt es ein Wiedersehe­n in der BayArena.
FOTO: IMAGO Sein bislang einziges Bundesliga­tor in 97 Pflichtspi­elen für Bayer 04 erzielte Jonathan Tah (Nr. 4) am 28. Januar 2017 – gegen den kommenden Gegner Borussia Mönchengla­dbach. Am Samstag (18.30 Uhr) gibt es ein Wiedersehe­n in der BayArena.

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