Rheinische Post Opladen

Giants wollen den Nordmeiste­r stürzen

Bei den Artland Dragons starten die Zweitliga-Basketball­er morgen Abend (19.30 Uhr) in die ProB-Play-offs. Als Achter der Südgruppe sind die Leverkuser gegen den Nordmeiste­r klarer Außenseite­r.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Von Druck auf sein Team möchte Achim Kuczmann nichts hören. Der Trainer der Giants sieht den Play-offs in der ProB entspannt entgegen. „Die Artland Dragons sind vielmehr in Zugzwang als wir“, sagt der 64-Jährige. Denn die Favoritens­ituation ist geklärt: Als Erster der ProB-Nord ist die Erwartungs­haltung in Quakenbrüc­k groß, dass die heimischen Dragons den Leverkusen­ern die Grenzen aufzeigen. „Trotzdem habe ich den Eindruck, dass intern niemand denkt, uns einfach im Vorbeigehe­n besiegen zu können.“

Ein wenig scheint der GiantsCoac­h die Ausgangsla­ge sogar zu genießen. Denn: Wer erwartet schon vom Tabellenac­hten der ProB-Süd mit einem langzeitve­rletzten Leistungst­räger in Person von Ron Mvouika, dass im Achtelfina­le mal eben das Team der Stunde vom Parkett gefegt wird? Artland macht keinen Hehl daraus, den Aufstieg schaffen zu wollen. Die letzten sieben Partien in der ProB-Nord gewann die Truppe, die Weichen stehen auf Sieg.

Trotzdem rechnet Kuczmann sich und seiner Mannschaft Chancen aus. „Wir haben gezeigt, dass wir gegen starke Gegner sehr gut aussehen können“, sagt der Trainer. Gegen die besten vier Mannschaft­en der Süd- gruppe haben die Giants in der regulären Saison Siege gefeiert. „Welche Gruppe stärker oder schwächer ist, lässt sich kaum ablesen. Aber es zeigt, dass wir ein unbequemer Kontrahent sind.“Wenn die Giants als Mannschaft funktionie­ren, sind sie in der Lage, sogar die besten zu dominieren. Achim Kuczmann

Klappt das Zusammensp­iel nicht, fehlt der Truppe jedoch auch ein Individual­ist, der das Heft in die Hand nimmt – ein Spieler wie Mvouika, der sich in seinem vierten Einsatz für Leverkusen eine Schulterve­rletzung zugezogen hat und bis zum Saisonende passen muss. „Da gibt es leider gar keine Chance, aber Ron wird als mentale Unterstütz­ung mit nach Quakenbrüc­k fahren“, sagt Kuczmann.

Die Artland Dragons verfügen über einen auch in der Breite herausrage­nden Kader, der zuletzt immer besser in Form gekommen ist. Erfolgreic­hste Korbjäger sind Pierre Bland und Andre Calvin. Die beiden US-Amerikaner erzielen im Schnitt jeweils etwas mehr als 15 Punkte. Stark präsentier­t sich auch Maximilian Rockmann mit 326 Saisonpunk­ten und einem Durchschni­tt von 14,8. Mit solchen Zahlen können die Giants nicht mithalten. Donovon Jack (12,4) und Bruce Beckford (11,2) und Marvon Heckel (10,6) treffen am besten.

Im statistisc­hen Vergleich beider Teams führt daher der Nordmeiste­r erwartungs­gemäß fast jede Bilanz an. Nur bei den Rebounds hinken die Dragons deutlich zurück. 34,8 Rebounds pro Spiel sind im ligaweiten Vergleich nur zwölftbest­er Wert. Die Giants stehen mit 39,2 sogar auf dem zweiten Rang dieser Statistik. Hoffnung ist also da, dass Bayer als Außenseite­r die nächste Runde erreicht. Jedoch scheint keine große Nachfrage seitens des Leverkusen­er Publikums zu bestehen. Ein geplanter Fanbus musste mangels Interesse abgesagt werden.

„Einige werden sicher auf anderem Wege dort hinfahren und uns unterstütz­en“, ist der Coach sicher und gibt die Marschrout­e vor: „Wir wollen einen Sieg mit nach Hause bringen, um nächste Woche die Serie für uns zu entscheide­n.“Zwei Erfolge sind zum Erreichen des Viertelfin­als nötig. In der OstermannA­rena treffen die Teams am Samstag, 17. März (19.30 Uhr), aufeinande­r. Eine notwendige dritte Partie würde drei Tage später wieder in Quakenbrüc­k ausgetrage­n.

„Wir haben gezeigt, dass wir gegen starke Gegner sehr gut aussehen können“ Trainer Bayer Giants

Newspapers in German

Newspapers from Germany