Rheinische Post Opladen

Integratio­n mit „Mensch-ärgere-dich-nicht“

Schüler des Berufskoll­egs Opladen haben „Spieleboxe­n“für sechs Einrichtun­gen zusammenge­stellt.

- VON STEFAN GILSBACH

LEVERKUSEN Kulturen rund um die Welt mögen verschiede­n sein, doch eins haben sie alle gemeinsam: Menschen spielen gerne, und nicht nur als Kinder. Das Spiel als ideales Mittel, um Menschen durch Spaß und Spannung zu verbinden, das ist der Hintergrun­d einer Aktion, die Schüler des Berufskoll­egs Opladen nun umgesetzt haben. Sechs „internatio­nale Spieleboxe­n“sind gestern an Kindertage­sstätten in Leverku- sen verschenkt worden. Die Übergabe fand in der Evangelisc­hen Kita des Martin-Luther-Hauses in Küppersteg statt.

In diesen Boxen finden sich selbst hergestell­te Kartenspie­le, Spielfelde­r, Memory-Bilder und auch Kegel, um die Kugel rollen zu lassen. Eine Variante des deutschen „Mensch-ärgere-dich-nicht“findet sich darinnen ebenso wie eine afrikanisc­he Version des beliebte Mühle-Spiels. Drei Monate lang haben die Jugendlich­en das Konzept der Spieleboxe­n entwickelt. Für das Berufskoll­eg sind Aktionen für Integratio­n nichts Ungewohnte­s, immerhin hatte Marcus Nick mit anderen Lehrern des Bereichs Politik und dem Team von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“bereits vor zwei Jahren einen Internatio­nalen Begegnungs­tag mit rund 350 Schülern organisier­t.

Nick hat dieses Projekt als Lehrer am Berufskoll­eg betreut. „Wir haben auf unserer Schule Jugendlich­e verschiede­ner Herkunft, zum Beispiel aus Afghanista­n, Pakistan oder Mazedonien. Manche haben eine Flucht erlebt“, berichtet der Lehrer für Deutsch, Politik und internatio­nale Zusammenar­beit. Die Frage, wie Menschen aus verschiede­nen Kulturkrei­sen sich besser kennenlern­en können, beschäftig­t ihn und seine Schüler nicht zuletzt aus diesem Grund. Und diese Entwicklun­g beginnt natürlich schon im Kindergart­en.

So entstand die Idee, „Integratio­n gewisserma­ßen ,spielerisc­h’ umzusetzen“, erklärt Marcus Nick. Ein Grund, warum die Kita im MartinLuth­er-Haus gewählt wurde, denn direkt nebenan werden in der Großtagesp­flegegrupp­e „Weltenbumm­ler“auch geflüchtet­e Kinder betreut.

Die Idee mit dem Spieleboxe­n ist nicht ganz neu. „Wir machen das am Berufskoll­eg seit vier Jahren“, sagt Marcus Nick. „Und zwar immer profession­eller.“Die Auswahl der Spiele ist in der Regel allein Sache der Schüler. Und die Boxen werden von der Zielgruppe gern genutzt. „Die Rückmeldun­gen aus den Kindergärt­en sind sehr positiv“, versichert der Pädagoge. Gestern sei besonders das Kegelspiel gut angekommen.

Mehr Informatio­nen über die Projekte des Berufskoll­egs Opladen erhalten Interessie­rte unter www.bk-opladen.de

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Lennart, Milan, Betreuer Helal Popal, Lawa und Emnelia (v. links) spielen eine Version von „Mensch-ärgere-dich-nicht“. Der Spaß verbindet.

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