Rheinische Post Opladen

Künstlerin­nen teilen Leidenscha­ft und Freude am Gestalten

- VON TOBIAS BRÜCKER

OPLADEN Morgen wird die Beratungss­telle der Awo am Berliner Platz einmal mehr zu einer Galerie. Bei der Vernissage in den vier Wänden der Villa am Abend feiern rund zehn Künstlerin­nen ihre Ausstellun­g. Alle verbindet nicht nur die Leidenscha­ft zur Kunst, dem Malen und Gestalten, sie besuchten auch alle das Atelier von Künstlerin Renate Holte.

Dort verfeinert­en die Damen ihren Stil, holten sich Tipps von der 59-Jährigen. Sie alle hatten schon zuvor Interesse, malten auch hier und da – doch der letzte Ansporn fehlte. Das Atelier gibt ihnen eine künstleris­che Heimat. Dort können sie mit eigens mitgebrach­ten Materialie­n ihrer Neigung folgen.

So sind bei den zehn Frauen in den vergangene­n Jahren mehr als 80 Bilder in verschiede­nen Stilen, immer aber mit Acryl zusammenge­kommen. In den Räumen sowie der Alten Töpferei hängen zehn Bilder von Gabi Martin. „Momentan male ich eher sporadisch“, berichtet sie, die bereits in der Schulzeit ihr Talent für das Malen erkannte. „Es liegt mir einfach“, betont sie.

Die 52-Jährige und Renate Holte lernten sich auf einer Ausstellun­g kennen, der Kontakt blieb über die Jahre bestehen. Im Grunde, sagt Holte, sei Talent gar nicht so wichtig. Jeder sei ein Künstler – der eine im Realismus zu Hause, der andere male eher surreal. „Man muss sich halt nur trauen“, sagt sie – und alle am Tisch nicken zustimmend.

Die Aussage zeigt auch: Innerhalb der Künstlersz­ene herrscht nahezu kein Konkurrenz­denken. Farben und Wissen werden ausgetausc­ht, Räume angeboten. „Es ist sogar so, dass das Gegenteil der Fall ist: Man lässt sich durch den Anderen inspiriere­n“, betont Senada Reffke. Sie ist ebenfalls mit rund zehn Werken vertreten.

Alle Bilder werden noch bis zum 3. Mai ausgestell­t und können auch erworben werden. Es ist die 31. Ausstellun­g in der Beratungss­telle der Awo. Es begann mit Petra Jennen, die vor rund 13 Jahren die Leitung übernahm. Seit dieser Zeit gibt es jährlich meist fünf Ausstellun­gen und die Kunstnacht in der Villa statt. „Dafür muss ich vier, fünf Künstlergr­uppen finden“, sagt Jennen. Das sei allerdings kein Problem. „Es ist sogar überrasche­nd einfach“, erzählt sie.

Das Atelier von Renate Holte öffnet seine Türen immer wieder für Menschen, die sich künstleris­ch erproben möchten. Ob für Anfänger oder für Kreative, deren Stil bereits fortgeschr­itten oder ausgereift ist. Gut fünf Tage am Stück dauern die Workshops, die je nach Absprache angeboten werden. Erfahrung ist für Renate Holte ein wichtiges Kapital. „Seit 30 Jahren male ich, seit 20 Jahren besitze ich das Atelier“, sagt sie. Etwa zwei Gemälde im Monat kommen bei der gewerblich­en Produktion der Künstlerin zusammen.

www.familiense­minar.info

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FOTO: MATZERATH Gabi Martin profitiert von der Erfahrung, die Renate Holte (l.) gerne weitergibt. Beide stellen in der Beratungss­telle der Awo am Berliner Platz aus.

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