Giants wollen die geplante Feier des Nordmeisters vermiesen
Heute Abend (19.30 Uhr) treten Bayers Zweitliga-Basketballer zum dritten und entscheidenden Spiel des ProB-Achtelfinals bei den Artland Dragons an.
LEVERKUSEN Der Frust stand den Basketballern der Artland Dragons am Samstagabend ins Gesicht geschrieben. Mit 70:84 verlor der Tabellenerste der ProB-Nord bei den Bayer Giants, die sich nur als Achter des Südens für die Play-offs qualifiziert hatten. Damit erzwangen die Leverkusener eine entscheidende dritte Partie in Quakenbrück, die den bisherigen Saisonverlauf nun auf den Kopf stellen kann. Ab 19.30 Uhr geht es heute Abend um den Einzug ins Viertelfinale, wo Iserlohn als Gegner wartet.
„Wir können etwas befreiter aufspielen als Artland“, sagt GiantsTrainer Achim Kuczmann. „Der Druck auf den Dragons dürfte sehr groß sein.“Nicht nur ist die ambitionierte Mannschaft aus Quakenbrück als Nord-Tabellenführer mit sieben Siegen in Folge in die Playoffs eingezogen, auf ihr lastet auch eine hohe Erwartungshaltung. Die Artländer kamen im vergangenen Jahr als Zweiter ins Ziel, unterlagen in der ersten Play-off-Runde dann aber dem Süd-Siebten, der TG Würzburg II, mit 1:2. Das entscheidende dritte Duell ging am 21. März mit 72:76 verloren.
Exakt 364 Tage später sind es die Giants, die die Party vermiesen wollen. Etwa 3000 Zuschauer werden zum entscheidenden Duell erwartet. So viele bejubelten auch den 95:71-Erfolg im ersten Duell – eine Partie, die wenig Zweifel am Viertelfinaleinzug der Gastgeber ließ. Doch die Leverkusener glaubten an ihre Chance und wittern nun sogar die Überraschung. „Wir wissen und wussten immer, dass wir sie schlagen können“, sagt Kuczmann. „Natürlich sind wir unheimlich froh, dass wir es jetzt auch bewiesen haben und erneut nach Quakenbrück fahren dürfen. Wenn wir wieder die Leistung von Samstag abrufen, werden es die Artländer schwer haben.“
Eine hervorragende Rebound-Bilanz, eine gute Trefferquote von der Drei-Punkte-Linie sowie eine starke Manndeckung waren der Schlüssel zum Erfolg. Aufbauspieler Marvin Heckel wird genauso im Fokus stehen wie Donovon Jack und Bruce Beckford, die ihre Stärken unter dem Korb haben. Beinahe unbemerkt lieferte aber auch Calvin Oldham eine Top-Leistung ab: Sieben Anspiele und acht Rebounds gelangen dem 27-Jährigen, der sich damit stark in den Dienst der Mannschaft stellte.
Die Stimmung bei den Giants ist entsprechend gut. „Taktisch können wir ohnehin kaum noch etwas machen, weil wir nur eine Trainingseinheit vorher haben“, sagt Kuczmann, der entspannt wirkt. „Ich bin so lange dabei, da kribbelt es auch vor einem solchen Spiel nicht unbedingt.“Das sei auch wichtig. „Wir müssen dort nicht unbedingt entspannt auftreten, aber ein befreites Aufspielen und eine gewisse Lockerheit sind schon wichtig, um nicht zu verkrampfen.“