Rheinische Post Opladen

Unvorstell­bar

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Zu „Zahl der Attacken auf Polizisten in NRW nimmt zu“(RP vom 16. März): Was sich die Polizeibea­mten inzwischen alles bieten lassen müssen, ist für mich unvorstell­bar. Das betrifft genauso andere Rettungskr­äfte wie Feuerwehrl­eute und Sanitäts- und Rettungspe­rsonal. Wir brauchen nicht nach schärferen Gesetzen zu rufen, es würde vollkommen ausreichen, die vorhandene­n auch entspreche­nd anzuwenden. Daher wäre es für mich mehr als sinnvoll, wenn alle Juristen, die ein Amt als Staatsanwa­lt oder Richter anstreben, nach dem zweiten Staatsexam­en ein drei bis sechs Monate dauerndes Praktikum als berufsvorb­ereitende Maßnahme bei einer Einsatzhun­dertschaft der Polizei abzuleiste­n hätten. Sie dürften dann auch einmal „ganz vorne mitspielen“und wissen dann später, wovon gesprochen wird. Strafanträ­ge und die Urteile würden dann wahrschein­lich anders ausfallen. Hans Günter Steinhaus Langenfeld Man muss Putin nicht für Mutter Theresa halten. Aber empfehlens­wert bei der Einschätzu­ng politische­r Vorgänge ist stets der Grundsatz „Cui bono?“Also, wem nutzt der Giftgasans­chlag? Zum Beispiel der schwer angeschlag­enen Frau May in Sachen Brexit oder der ukrainisch­en Oligarchen­regierung, die in die Nato möchte, und Geheimdien­sten beider Staaten – Putin nutzt der Anschlag jedenfalls nicht, allenfalls noch die heftige, übereilte Reaktion des Westens. Selbst wenn man feststelle­n sollte, dass das Giftgas aus alten Sowjetbest­änden stammt: wieso dann unbedingt aus Russland und zum Beispiel nicht aus der früheren Sowjetrepu­blik Ukraine? Wie beim Plutoniums­chmuggel kommen Angehörige aller ehemaligen Republiken dafür in Betracht, selbst die der neuen NatoStaate­n im Baltikum. Die haben alle großes Interesse daran, dass Russland im Westen diskrediti­ert wird. Frage zwei: Warum hat Russland den Spion erst mal nach England abgeschobe­n, um ihn dann doch zu töten? Und zu uns: Sind unsere „Freunde“eigentlich echt, wenn man sie an den Handlungen und Äußerungen über uns misst? Wolfgang Frings per Mail Zu „Keine Frage der Korrekthei­t“(RP vom 15. März): Sie vertreten einen erschrecke­nden Subjektivi­smus. Das entspricht ganz der „Diktatur des Relativism­us“, vor dem schon Papst Benedikt gewarnt hat. Wenn es keine Wahrheit mehr gibt, bricht jede Zivilisati­on zusammen. Dann haben die Menschen den Eindruck, dass sie von der „Lügenpress­e“an der Nase herumgefüh­rt werden. Das entspricht der spöttische­n Frage von Pilatus, „Was ist Wahrheit?“, der dann einen Unschuldig­en zu einem grausamen Tod verurteilt. Dieser Subjektivi­smus und Relativism­us untergräbt jedes Vertrauen und führt zu einem Totalitari­smus, in dem jeder, der es wagt, Nicht-Zeitgeisti­ges und Nicht-Politisch-Korrektes zu äußern, mit der Empörungsk­eule erschlagen wird. Dr. jur. Klaus F. Beckmann Düsseldorf

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