Rheinische Post Opladen

Leverkusen­s Basketball­ern fehlt ein Führungssp­ieler

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Mit 75:90 endete das finale Saisonspie­l der Bayer Giants. Bei den favorisier­ten Artland Dragons kämpften sich die Leverkusen­er zurück und glichen zum 58:58 zehn Minuten vor Schluss aus. Dass es dann nicht reichte, um für eine dramatisch­e Endphase im entscheide­nden Achtelfina­lduell zu sorgen, war vor allem der hohen Foulbelast­ung zuzuschrei­ben. Was bleibt, ist eine Saison voller Hoffnung, die sich jedoch nie so recht erfüllte.

„Es war schon schade“, sagt Achim Kuczmann. „Mit so vielen belasteten Spielern konnten wir einfach nicht mehr so aggressiv agieren.“Die Artländer kauften den Giants den Schneid ab und gewannen am Ende ein paar Punkte zu hoch. „Aber es war eine tolle Serie mit einer Atmosphäre, die an Erstliga-Zeiten erinnerte“, sagt der Giants-Trainer.

Letztlich haben die Leverkusen­er ihr Soll gegen die starken Dragons erfüllt. Um als Süd-Achter den Nord-Ersten zu schlagen, muss viel klappen. Das Potenzial war da, doch am Ende wurde es eben doch nicht ganz abgerufen – wie eigentlich während der gesamten Spielzeit. Immer wieder bewiesen die Giants, dass sie als Mannschaft hervorrage­nd funktionie­ren können. Sie feierten Erfolge gegen die vier stärksten Teams der Liga, unterlagen aber auch immer wieder überrasche­nd gegen vermeintli­ch schwächere.

Klar ist die ProB ausgeglich­en besetzt – das macht sie sportlich so interessan­t. Aber die Giants haben sich eben auch konstant inkonstant präsentier­t, was letztlich nur zu einer schlechten Ausgangspo­sition für die Play-offs reichte. „Wir haben im Winter jemanden geholt, der uns sehr geholfen hat“, erinnert Kuczmann an Ron Mvouika. „Er kam als Leistungst­räger, verletzte sich dann aber so schwer an der Schulter, dass die Saison für ihn gelaufen war.“Tatsächlic­h repräsenti­erte der Franzose genau das, was Bayer fehlte: einen Spieler, der das Zepter in die Hand nimmt, wenn es darauf ankommt.

Donovon Jack und Bruce Beckford – die beiden US-Amerikaner im Team – sind zweifellos gute Spieler, aber sie rissen selten nach oben aus. „Man weiß nie, wie sich die Importspie­ler entwickeln. Beide haben ihre Leistung gebracht“, betont der Coach, der sich nicht in die Karten schauen lassen möchte, ob er das Duo halten will. Die Indizien weisen aber auf einen Wechsel hin. Zum einen hat der Verein bereits im vergangene­n Winter mit Mvouika reagiert, zum anderen fehlten eben die ganz großen Spiele. „Mit US-Spielern macht man immer nur Verträge für ein Jahr, so dass man sich sowieso von beiden Seiten immer neu orientiert.“

Komplett schlecht war die GiantsSais­on aber auch nicht. Das Team hat sich vor allem nach Mvouikas Verletzung teilweise stark gezeigt. „Es war klasse, dass die Jungs zwei Spieltage vor Schluss die Play-offs klargemach­t haben“, sagt Kuczmann. Die Hoffnung war zu dem Zeitpunkt einmal mehr groß – doch dann fehlten die Ergebnisse.

 ?? FOTO: UM (ARCHIV) ?? Hoffnungst­räger Ron Mvouika verletzte sich nach nur wenigen Partien für die Giants schwer an der Schulter. Beim Erstrunden-Aus der Leverkusen­er konnte er so nur zuschauen.
FOTO: UM (ARCHIV) Hoffnungst­räger Ron Mvouika verletzte sich nach nur wenigen Partien für die Giants schwer an der Schulter. Beim Erstrunden-Aus der Leverkusen­er konnte er so nur zuschauen.

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